Lobenberg: Tartalo stammt aus der Einzellage »Somo« im Dorf Elvillar in der Rioja Alavesa. Ein nur 0,7 Hektar großer, reiner Kalkstein-Weinberg in rund 600 Metern Höhe. Ein gemischter Satz mit über 100 Jahre alten Reben, größtenteils Tempranillo. Unter 30 hl/ha Ertrag. Als gemischter Satz gelesen und teilweise als Ganztraube spontan im 1000 Liter Fass vergoren und im Stockinger 600 Liter Fass ausgebaut. Es ist erst der zweite Jahrgang von diesem neuen Top-Wein, aber ich bin mir schon jetzt sicher, er hat das Zeug zur nächsten Rioja-Ikone. Enorme Dichte und Kraft, gepaart mit burgundischer Finesse und neben der überbordenen Floralität mit spannendem Natural-Touch gesegnet. Das alles in perfekter Balance. Wo hat man das sonst? Das ist in dieser Form schon ziemlich einzigartig. Reife Waldbeeren, Graphit und Kalkstein, Schwarzkirsche, Veilchen und Blutorange in der Nase. Profunde Tiefe, erdig aber zugleich superfein und sehr komplex. Am Gaumen dann enorm viel Schub aus den dichten Tanninmassen. Viel Tannin, aber so feinpoliert und überhaupt nicht trocken, sondern einfach wunderschön seidig. Dazu tänzelnde Frucht von Brombeere, Maulbeere, aber auch Tabak und Edelbitterschokolade und Bitterorange im langen Finish. So viel Druck aus dieser satten Frucht, gleichzeitig schießt die spannungsgeladene Mineraltiät wie ein Laser durch den Wein und regt den Speichelfluss an. Grandioser Stoff! Es gibt leider nur ein einziges 600 Liter Stockinger-Fass von dieser Rarität. Wow, ich bin echt begeistert.
2023 war sehr warm, aber er ist deutlich kühler und balancierter als der noch heißere und trockenere 2022. Nicht so aufregend und extrem wie 2021, eher eine reife und harmonische Version von 2020. Und so ist 2023 durchaus eine Fortsetzung der so großen Jahrgänge seit 2019. Luis Gutierez, Parkers Mann für Spanien, fasst den Jahrgang 2023 anhand von Alvaro Palacios Weingütern ganz im Westen und ganz im Osten, somit Landesübergreifend so zusammen: 2023 was an even more generous crop than 2022 … the wines have better balance, and it doesn't feel like a warm year at all. In fact, the wines feel more like they come from a cool year. It's a vintage that has a tendency toward reduction, not as much as 2020, but still reductive. But it's an elegant, stony reduction...The quality of the 2023s is stunning. There is a level of precision, cleanliness, symmetry and elegance that, if the end of the élevage and the bottling goes as expected, I must conclude that 2023 might be the finest vintage ... There might be other individual wines that reach higher peaks, but as an overall portfolio, the vintage 2023 represents the strongest collection ever produced.