Lobenberg: Ein ganz neues Kapitel bei Roland Velich: der erste Grüne Veltliner aus der Ried Hochberg, der höchsten Lage in St. Georgen. Ein zusammenhängender, sanft abfallender Hang auf reinem Kalkstein. Alles hier atmet Helligkeit, Zartheit, Transparenz – Amalfizitrone, weißer Weinbergspfirsich, alles in einem feinen, weißen, fast fragilen Kontext. 2023 war insgesamt ein Jahr langer Vegetationsperiode, mit punktgenauen Niederschlägen und perfektem Management im Weinberg. Kaum Peronospora-Probleme, Erträge niedriger als üblich, die Qualität aber extrem hoch. Ein Jahrgang, der von Präzision, Spannung und Frische geprägt ist. Der Hochberg 2023 ist ein Veltliner von ganz eigener Prägung – burgundisch bis ins Mark. Schon die Nase mit rauchiger Mineralität, kühler Klarheit, Zitruszesten, Pfirsich, feinen Kräutern. Auch etwas Brioche vom langen Ausbau auf der Hefe. Dann am Gaumen diese totale Hochlagen-Meursault-Charakteristik: kalkig, salzig, straff, getragen von reifer Zitrusfrucht, von nussigen und kräuterwürzigen Anklängen, enorm konzentriert, dabei doch federleicht. Alles wirkt hochpräzise, kristallin und ungemein elegant. Im Finale kommt eine fast maritime Frische hinzu, Rauch, Walnuss, wilde Kräuter, dazu ein langer, salziger Zug, der den Wein vibrierend ausklingen lässt. Das ist kein Veltliner im klassischen, breiten Stil, sondern ein Hochlagenwein mit burgundischer Seele, der sich nahtlos neben viele große Weißweine stellen kann. Enormes Reifepotenzial, noch sehr jung, fast verschlossen, aber schon jetzt von elektrisierender Brillanz.