Vacqueyras Blanc 2022

Michel Tardieu - Gigondas und Rasteau: Vacqueyras Blanc 2022

BIO

Zum Winzer

97–98+
100
2
Clairette Blanche 20%, Grenache 20%, Roussanne 20%, Marsanne 15%, Viognier 15%, Bourboulenc 10%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2046
Verpackt in: 12er
9
unkonventionell
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 97–98+/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Vacqueyras Blanc 2022

97–98+
/100

Lobenberg: Der Vacqueyras glänzt in vielen Jahren durch seine Eleganz und Finesse, wirkt immer feiner und schlanker als etwa der weiße Châteauneuf. Die Clairette kommt sehr deutlich durch und gibt diesem heißen, trockenen Jahr die unerwartet hohe Frische und Definition. In die Nase steigen roter Weinbergpfirsich, Zitronenmelisse, Grapefruit und sehr viel Quitte, ein Anflug von Rosmarin und Meersalz unterlegt das Ganze. Wie dieser Vacqueyras seine zweifelsohne vorhandene Power des Jahrgangs mit Frische und Feinheit verbindet ist schon ziemlich erstaunlich. Auch der Mund wird von feinster Salzigkeit getragen, wirkt leichtfüßig und verspielt, ist ganz klar mehr zur Finesse tendieren als zur Würze und zum Fett. Wenn man diesen Wein am Gaumen hat, spürt man den großartigen Boden, was sicher durch den Bioanbau nochmal unterstützt wird. Die Salzigkeit des Kalksteins kriecht an den Zungenrändern hoch, fast burgundische Balance und Seidigkeit. Ja, das ist ein klar vom Kalkstein dominierter, super-eleganter Weißwein. 2022 ist wohl best ever für diesen Wein! Er toppt sogar noch den grandiosen 2021er, weil er so ein Finessewunder ist und die Quadratur des Kreises aus Kraft und Mineralität ziemlich perfekt trifft. 97-98+/100 *** 13,5% Alkohol. Über 30 Jahre alte Reben. Les Garrigues ist das berühmte Terroir von Vacqueyras. Spontanvergärung. Ganztraubenpresse und dann 6-9 Monate Fermentation und Ausbau auf der Feinhefe in 2-3 Jahre alten Burgunder-Barriques. Keine Batonage, keine Filtration, keine Schönung. Diam Kork.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Michel Tardieu – Gigondas und Rasteau

Michel Tardieu, anerkannt einer der besten Weinmacher Frankreichs (hier mit dem einzigen Weingut als abfüllender Negociant), erhielt 2013 vom französischen Weinpapst Michel Betanne die Höchstbewertung von 5 Sternen. Diese Bewertung erhielten nur ganze drei Weingüter in Frankreich.

Vacqueyras Blanc 2022