
Markus Molitor: Pinot Blanc Einstern * 2023
100
- 2
- Pinot Blanc 100%
- 5
- weiß, trocken
- 12,0% Vol.
- Trinkreife: 2026–2041
- Verpackt in: 6er
- 9
- voll & rund
- mineralisch
- 3
- Lobenberg: 94/100
- Galloni: 90/100
- 6
- Deutschland, Mosel Saar Ruwer
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Markus Molitor, Haus Klosterberg, 54470 Bernkastel-Wehlen, DEUTSCHLAND

Heiner Lobenberg über:
Pinot Blanc Einstern * 2023
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Lobenberg: Die Nase des Pinot Blanc Einstern* ist ein sehr deutlicher Step-up vom Haus Klosterberg Pinot Blanc. Wir bekommen spürbar mehr Dichte, höhere Konzentration und mehr Druck, bei gleichzeitig mehr Feinheit und Eleganz. Die Finesse, die der Einstern ausstrahlt im Gegensatz zum viel fruchtbetonteren Klosterberg ist schon sehr erstaunlich. Alles schwebt, zarte Schieferwürze, hell und kristallin, ein Hauch Feuerstein, Mirabelle, Pfirsich, etwas Grapefruit und Orangenschale. Man sagt zwar, dass die Burgundersorten besonders kalkaffin sind, aber der Schiefer gibt ihnen einen richtig spannenden Kick, eine gewisse Salzigkeit. Sehr frisch, aber gleichzeitig so fein verwoben und ruhig, alles greift perfekt ineinander und ist total stimmig. Sensationeller Schmelz, ohne aber duftig oder parfümiert zu sein, bleibt total fokussiert und mit dieser kalkig-feuersteinigen Qualität unterlegt. Ein hochfeiner Weißburgunder, faszinierend in seiner Eleganz trotz des so heißen Jahrgangs. Gelbe und weiße Blüten unterlegen etwas weißen Pfirsich, ein Touch Marzipan und grüne Olivenpaste, auch etwas Olivenöl. Wunderbare Mischung aus Pikant, Cremigkeit und Spannung im Mund, dennoch immer fein bleibend, fast zart. Große Länge, aber ohne jegliche Wucht oder Fett. Ein kristallklarer Ausdruck, verspielt und auf der Zunge tanzend in seiner gelb-weißen Pfirsich-Birnenfrucht mit etwas Limettenabrieb darüber. Wunderbar auf der glockenklaren Frucht laufend, ohne fruchtig zu sein. Das ist ein Spiel, das Markus auch beim Riesling großartig beherrscht. Ganz dezent stützendes im Hintergrund ein Touch vom großen Holz. Gehört sicher zu den besten Weißburgundern Deutschlands in diesem Bereich. Ein sensationell eleganter Wein für diesen Preis. 94/100Die Nase des Pinot Blanc Einstern* ist ein sehr deutlicher Step-up vom Haus Klosterberg Pinot Blanc. Wir bekommen spürbar mehr Dichte, höhere Konzentration und mehr Druck, bei gleichzeitig mehr Feinheit und Eleganz. Die Finesse, die der Einstern ausstrahlt im Gegensatz zum viel fruchtbetonteren Klosterberg ist schon sehr erstaunlich. Das ist ein ernsthafter, kraftvoller und vor allem Bodenausdruck zeigender Terroirwein und kein Fruchtspaß wie der Klosterberg. Hier kommt deutlich Feuerstein hinzu, dann etwas Spannkraft aus Grapefruit, Kiwi und süße Orangenblüte. Eine sehr ansprechende, wenngleich leise und steinig umhüllte Frucht. Köstlich! Die 2023er sind einfach schick, so ausgewogen, kühl und fein wie 2016. Das ist schon erstaunlich, weil es eigentlich ja doch etwas heißer war. Aber davon spürt man kaum etwas. Sehr viel Orange im Mund, leicht Meersalzunterlegung darunter, Muschelschale. Ein faszinierend klarer Ausdruck, wie Quellwasser, perfekte Selektion, das schmeckt man. Zu jeder Zeit total fokussiert und mit dieser kalkig-feuersteinigen Qualität unterlegt. Ein hochfeiner Weißburgunder, faszinierend in seiner Eleganz trotz des so heißen Jahrgangs. Wunderbar auf der glockenklaren Frucht laufend, ohne fruchtig zu sein. Das ist ein Spiel, das Markus auch beim Riesling großartig beherrscht. Ganz dezent stützendes im Hintergrund ein Touch vom großen Holz. Gehört sicher zu den besten Weißburgundern Deutschlands in diesem Bereich. Ein sensationell eleganter Wein für diesen Preis. 94/100
Jahrgangsbericht
Ich war natürlich mehr als gespannt 2023 beim fulminantesten Weingut der Mosel zu verkosten… den für mich besten Jahrgang seit 2019, weil er ebenso dieses Spiel aus hoher Reife und kristalliner Frische hat. Molitor hat es geschafft neben der Spannung auch eine wunderbare Cremigkeit und angenehmen Schmelzfaktor in die Weine zu bekommen, obwohl es an Säurefrische keineswegs mangelt. Das ist schon ziemlich perfekt getroffen, was man sich von einem trockenen Moselwein wünscht. Molitor liebt die Eleganz, liebt die Mineralität weit mehr als die extreme Fruchtgetriebenheit, dennoch haben wir in 2023 diesen enormen Kern in der Jugend beeindruckend hochverdichteter Frucht. Und diese so hochfeine Salzigkeit darunter, wie sie auch 2016 hatte. Gar nichts Aggressives, sondern die große Feinheit in Samt und Seide bei zugleich aufregender Mineralität. Das hat zuletzt 2019 so gut zusammengepasst – und geht vielleicht sogar noch darüber hinaus, weil es den noch größeren Delikatessenfaktor hat. 2023 hat ein bisschen mehr von allem und ist doch so genial balanciert, dass ich aus dem Staunen fast nicht mehr rauskam im Weingut. Was sind das für wahnsinnig intensive Kabinette, Spätlesen mit so viel Druck, dass sie locker als GG durchgehen und Auslesen wie von einem anderen Stern. So berauschend habe ich Molitor lange nicht mehr probiert. 2023 ist keineswegs ein Extrem-Jahr wie 2021, das messerscharf war, es ist freudiger und geschmeidiger als das strukturierte, 2022. Wir haben die große Ausgewogenheit von 2020 und die texturelle Dichte von 2017 mit einer ganz feinziselierten Spannung darunter. Wie eine Mischung aus 2015 und 2016, einfach unglaublich schick! Das ist Riesling in seiner schönsten Form. Für die Burgundersorten war es ein schwierigeres Jahr, weil der Mehltau hier stärker zuschlägt und die Trauben kompakter sind, sie mögen es gerne etwas regenärmer als der Riesling. Wenn man so konsequent ist wie Markus Molitor und nur die allerbesten Qualitäten mitnimmt und den Rest verwirft, dann bedeutet das eben am Ende, dass es fast nichts gibt. Und so ist sein Programm an Weißen Burgundern und Chardonnays verschwindend klein in 2023, aber einen erstklassigen Pinot Blanc Einstern* konnte er dennoch ernten. Restlos begeistert haben mich – neben den üblichen Top-Lagen in Wehlen, Zeltingen und Ürzig – vor allem auch die Saarweine dieses Jahr. 2023 war einfach so ein Mega-Jahr für die Saar, wie viel profunde Tiefe und cremige Saftigkeit die 2023er Saarweine haben, ist schon mehr als nur erstaunlich. Hier war Markus vielleicht nie besser! Es gibt nur wenige trockene Kabinette, weil die Reife dafür im Schnitt etwas zu hoch war, dafür gibt es dann eben mehr Spät- und Auslesen, was auch kein Schaden ist, denn hier tobt sich Markus Molitor immer mehr beim Ausbau in verschiedenen Gebinden von Beton über Amphore bis hin zu Fudern und Barriques aus – und splittet damit die Spitze seines Portfolios nochmal ganz fein auf. Wir wählen jedes Jahr die Gebindeart, die uns am besten gefällt, das war 2023 in der Regel klassisches Holz. Da passt einfach alles. Gerade die Auslesen** und *** sind Weltklasse-Weißweine, die im Grunde in ihrer Abgehobenheit und ihrer ganzen Konzentration kaum noch an der kühlen Mosel zu verorten sind und eher dem internationalen Anspruch an die großen Weißweine der Welt gerecht werden. In dieser Art schafft das kein anderer Winzer an der Mosel auch nur annähernd, das muss man Molitor einfach lassen. Seine Auslesen der zwei und drei Sterne-Kategorie verströmen eine Ruhe und cremige Köstlichkeit wie ein Unikat von PJ Kühn, das ist schon verblüffend. Es ist weniger verspielt als etwa die Haag-Brüder, hat dafür eben viel mehr Dampf unter der Haube. Für die Süßweine ist 2023 ein ganz großes Jahr, ein veritabler Nachfolger des vibrierenden und ebenso konzentrierten 2015, das eines der besten Jahre überhaupt an der Mosel war. 2023 ist aufregender und wilder als das etwas ruhigere 2022. Beide sind grandios, aber wenn ich mich entscheiden muss, nehme ich 2023. Dieser Spannungsbogen ist einmalig! In Summe ist 2023 bei Molitor ein sagenhafter Jahrgang, der in der Spitze einige Weine hervorgebracht hat, über die wir auch in 30 Jahren und darüber hinaus noch sprechen werden.

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Galloni über: Pinot Blanc Einstern *
-- Galloni: The 2023 Pinot Blanc Einstern * is a selection of the best Pinot Blanc of the year, with a more subdued nose showing just a touch of lemony cream that moves gently and creamily onto a textured palate. It has more midpalate weight despite its lightness and slightly more concentration, making it quieter than its entry-level sibling but also more lasting.
Markus Molitor
Als der blutjunge Markus Molitor 1984 mit 20 Jahren das Weingut an der Mosel vom Vater übernahm, fing er praktisch bei Null an; ohne jede eigene Anbaufläche. Also harte Maloche auf gepachtetem Rebland.
