Lobenberg: Fassmuster. In unserer kleinen Nössing-Aufstellung ist der Kerner neben dem grünen Veltliner der stärkste Wein. Schon die Nase ist druckvoll und dieses Jahr zudem von einer tiefen floralen Aromatik geprägt. In den Reben verlief der Jahrgang ungewöhnlich: Ein Hagelschauer traf Mannis Reben besonders hart, deshalb musste er früher als gewöhnlich lesen. Der Wein wurde im Stahltank vergoren und dann acht Monate lang darin ausgebaut. Im Moment hat der erfrischend geradlinige, junge Wein eine leichte Reduktion. Darunter treten Mandarinen und frisch geschälte Orangen, Aprikosen, Salzzitronen, grüne Pflaumen und saftige Nektarinen hervor. Aromen frischer Minze schweben duftend darüber. Der Mund verdeutlicht die Klarheit des Jahrgangs, präzise Säure läuft geradeaus auf der Zunge, wie ein Seiltänzer auf Spitzenschuhen. Apfel und Nektarine, kombiniert mit vibrierenden Zitrusnoten im Schlepptau. Enorm frisch und rassig laufen die Aromen wie eine lange Salzspur über die Zunge. Der beste Kerner, den ich je im Glas hatte und der erste in meinem Sortiment. Das spricht vor allem für Manni Nössing.
