Lobenberg: Das Weingut Lopez de Heredia ist vor allem bekannt für die Weine aus ihrem Paradeweinberg Tondonia, der oft als Synonym für das Weingut verwendet wird. Auf der einen Seite stammen die besten Gewächse, die das Weingut weltweit bekannt gemacht haben und ständig mit 100 Parker Punkten ausgezeichnet werden, aus eben diesem Weinberg, auf der anderen Seite hat das Weingut weitere beachtliche Parzellen. Dazu zählt auch der Vina Cubillo Crianza, der aus einem 24 Hektar großen Weinberg stammt und eigentlich kein Crianza ist, denn er lagert dreimal so lange wie er müsste und erfüllt somit die Voraussetzungen für eine Gran Reserva. Der Weinberg liegt im Nordwestlichsten Teil Riojas, in der Nähe des Weinguts Alegre Valganon, den viele für eins der besten Terroirs in der Rioja halten. 3 Jahre im gebrauchten Eichenfass und mindestens 5 Jahre auf der Flasche sind nicht nur eine Ansage, sondern für einen Crianza wahrscheinlich einmalig. Der Cubillo kann außerdem ohne Probleme noch ein paar weitere Jahre liegen, was auch nicht üblich für einen Crianza ist. Wir sprechen hier also über Superlativen, die eigentlich an andere Preisbereiche denken lässt als an diesen Schnapper. *** Da Lopez de Heredia aber ein Traditionsbetrieb in Familienbesitz ist wird weiterhin auf einen »Einstiegswein« im unteren Preissegment beharrt und dadurch kommen wir in den Genuss eines Weines, dessen Qualität sich bei weitem nicht im Preis widerspiegelt. Einstiegswein in Anführungszeichen, um den Wein nicht herabzustufen, nicht auf die Ebene mit einem Literwein für Schorle zu stellen, sondern ihm den gebührenden Respekt entgegenzubringen, denn der Vina Cubillo Tinto ist ein würdiger Vertreter für einen klassischen Rioja. 70 Prozent Tempranillo, 20 Prozent Garnacha und je 5 Prozent Graciano und Mazuelo werden zu einer Top Cuvée vermählt. Das Jahr 2017 bringt dem Wein eine herrliche Frische und lediglich 13,5 Prozent Alkohol, so konnte Finesse und Eleganz hervorragend erhalten bleiben und Hand in Hand mit der fülligen Saftigkeit eine Symbiose der Freude eingehen. Die Granatrote Farbe im Glas ist schon sehr attraktiv und macht Lust auf den ersten Schluck. Die Nase ist klassisch rotfruchtig, toll austariert und etwas würzig. Im Mund dann weiterhin dieses schicke, der Wein ist schon körperreich, allerdings nie richtig schwer oder massig, sondern immer ausgewogen im Spiel mit der feingliedrigen Säure. Johannisbeere, Brombeere und Thymian zeigen sich, hintenraus dann etwas weißer Pfeffer, superlecker. Süffig und doch schwebend im Abgang, dazu die Harmonie und Struktur, der Cubillo schmeckt einfach.