L'Enclos de Peralba: Els Presseguers Xarello 2022

L'Enclos de Peralba: Els Presseguers Xarello 2022

BIO

Zum Winzer

95–96
100
2
Xarello 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2039
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
fruchtbetont
3
Lobenberg: 95–96/100
Galloni: 94/100
Tim Atkin: 94/100
Parker: 93+/100
6
Spanien, Penedes
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Els Presseguers Xarello 2022

95–96
/100

Lobenberg: Reinsortige uralte Xarello vom Kalkstein. Buschwein. Biodynamisch. Winzige Erträge. Ganztraubenpresse mit Standzeiten dazwischen, spontan in großem Holz und Beton vergoren, Ausbau auf der Hefe in Betonamphoren und Tonneaus. Die Xarello zeigt sich so, wie man das bei extremen Rahmenbedingungen von Rebalter, Ertrag und Terroir erwartet: Eine reduktiv phenolische Explosion aus nassem Feuerstein und Quitte, dazu Marille und anderes gelbes und weißes Steinobst. Majoran, Koriander und gelbe Blüten, ein Hauch Jasmin im Hintergrund. Im Mund Steinpilze und etwas Trüffel, wieder nasser Stein und Kernobst, famose Säure aus grünen Orangen und pinker Grapefruit. Salz mit einem Touch Maracuja und Ananas im Nachhall. Beeindruckend in seiner Intensität. *** Die heute federführenden Söhne der Besitzer des hochdekorierten Cavaerzeugers Gramona, Roc als Produktions- und Weinbergschef und Leo als kaufmännischer Leiter, haben die ihrer Ansicht nach besten Weinberge (unter 10 Hektar) schon vor fast 10 Jahren separiert und zu L'Enclos de Peralba in ein neues winziges Weingut überführt. Das Ziel war die qualitative Nummer 1 der Stillweine des Penedes zu werden. 2023 in Barcelona lernte ich dank Leo Gramona das Projekt ausführlich kennen. Mein 2024er Weingutsbesuch mit dem zuständigen Önologen und Weingutsleiter, dem italienischen Winzer Luca, führte mir eindrücklich diese erreichte Ausnahmestellung vor Augen. Dieses Kleinod ist eine Sensation. Ziel erreicht!

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

94
/100

Galloni über: Els Presseguers Xarello

-- Galloni: The 2022 Xarel·lo Els Presseguers is sourced from Ordal in Penedès. Aged nine months in oak barrels and foudres, this bright yellow wine features oak aromas along with hazelnut, undergrowth and rosemary, centered around a green apple core. Dry, creamy and refreshing, it has a fairly aqueous yet flavorful palate. This unique light white is full of strength.

94
/100

Tim Atkin über: Els Presseguers Xarello

-- Tim Atkin: Xarel·lo on clay soil; the slow ripening process is key for the development of flavour in this wine. Ripe stone fruits, golden apples, toast and fennel on the nose, with a slightly spicy character on the palate. Broad, almost forceful acidity that sweeps the flavours up with it, into a very long finish. This is powerful stuff at only 12.5% ABV. A gorgeous wine!

93+
/100

Parker über: Els Presseguers Xarello

-- Parker: The Xarel.lo white 2022 Els Presseguers, from a plot planted in 1994 in Gelida at 400 meters in altitude with a north exposition and worked biodynamically by grower Francesc Pascual. It fermented in stainless steel, used 500-liter barrels and a 3,000-liter oak foudre. The wine matured for nine months in those oak containers without going through malolactic fermentation. It has 12.1% alcohol, a pH of 3.18 and notable acidity. It has freshness and clean notes of white peach and is a little more balsamic and a little herbal, with great freshness, very tasty with an almost salty twist. I like this very much. This is the last vineyard they harvest, and it keeps the freshness and tension, a vertical Xarel.lo. 3,896 bottles produced. It was bottled in June 2023.

Mein Winzer

L’Enclos de Peralba

Das Weingut L’Enclòs de Peralba wurde 2017 von Roc und Leo Gramona, zwei Cousins und zugleich die Söhne der sechsten Generation des legendären Schaumweinhauses Gramona, ins Leben gerufen. Ein Projekt, das die Wurzeln und Traditionen Penedès ehren soll. Ein Projekt, das die wilden und unbekümmerten...

Els Presseguers Xarello 2022