Langhe Freisa 2020

Bartolo Mascarello: Langhe Freisa 2020

Zum Winzer

94+
100
2
Freisa 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2030
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 94+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Langhe Freisa 2020

94+
/100

Lobenberg: Freisa ist eine autochthone Rebsorte der piemontesischen Bauern mit genialer Frische und hoher Würze. Leider ist sie deshalb fast ausgestorben – der Wein ist eigenwillig und kratzbürstig in seiner würzigen Mineralik. Auch neigt die rustikale Freisa fast immer zur Nachgärung in der Flasche und muss deshalb und wegen der reduktiven Noten und hohen Sedimente zwingend dekantiert werden, dann ist er nach einer Stunde ein genialer Wein. Aus allen zuvor genannten Gründen findet Freisa kaum jemals den Weg in den Export, ich konnte mit Engelszungen um eine Minimenge werben. Im Stahltank vergoren, dann für ein Jahr im großen Holzfass und anschließend ein Jahr auf der Flasche gereift, bevor diese Freisa auf den Markt kommt. Früher gingen Maria Teresas’ Freisa meist nochmal durch eine zweite Gärung in der Flasche. Oft waren sie dadurch etwas unberechenbar und jede Flasche hatte eine eigene Persönlichkeit. Seit dem Jahrgang 2020 hat sich Maria Teresa entschieden, den Freisa nur noch komplett durchgegoren abzufüllen. Wegen des wärmer werdenden Klimas und des damit einhergehenden höheren Alkoholgehalts wurde die zweite Gärung zu unkontrollierbar. Leuchtendes Rubinrot. Dann an der Nase eine super attraktive Reduktion. Ich finde diesen Wein spannend und herausfordernd. Immer wieder lockt er meine Nase ans Glas. Frisch entfachtes Streichholz liegt über der feinen Duftigkeit. Nach und nach hebt sich die Reduktion und das florale, enorm leckere Wunderwerk kommt zum Vorschein. Selbst im Mund ist diese Freisa ultra duftig – die geniale Mascarello-Finesse ist angehängt. Viele seidige Tannine, die super in dieses saftige, schicke Teil integriert sind. Dezent bittere Kräuter, Teer und etwas Rauch. Ein richtiger Charakter-Wein und ganz klar einer der Weine, die man auf jeden Fall mindestens einmal im Leben probiert haben muss. 94+/100

Mein Winzer

Bartolo Mascarello

Vor einigen Jahren starb einer der Großmeister des Barolo. Traditionelle Methoden, minimale Erträge und überhaupt extrem winzige Mengen seines Ausnahmeweins waren sein Markenzeichen, ergänzt um kuriose und sehr humorige Streitigkeiten und Tiraden gegen den „Opportunisten“ Berlusconi.

Langhe Freisa 2020