Lobenberg: Bei Millot bekommen die Weine, wie bei Grivot in Vosne, eine Kaltmazeration von rund einer Woche bevor die Spontangärung beginnt. Fermentation in Edelstahl und Betontanks, null Holz. Gewisse Ganztraubenanteile von bis zu 60 Prozent in der Vergärung. Der Ausbau findet dann ganz klassisch in Barriques statt. Der Clos Vougeot von Millot liegt relativ weit oben im Clos, nicht weit vom Grands-Echezeaux und Echezeaux, ist aber im Charakter immer deutlich strenger und verschlossener. Der Wein ist dunkel und zeigt sich in der Jugend etwas reduktiv-kühl, sehr steinig, rauchig. Auch im Mund viel nasser Stein und herbsaftiges Tannin, das sehr kalkig-straff daherkommt, darüber schiebt sich dann ein bisschen mehr süße Schwarzkirsche mit Brombeere und Süßholz. Der Wein braucht einige Jahre Zeit, um seine steinig-verschlossene Grundstimmung etwas abzurunden, sodass der Fruchtcharme mehr aufblitzt. Die Süße hat er im heißen Jahr 2023 definitiv, auch die Konzentration ist da, aber er braucht, wie so oft im Clos Vougeot, ein paar Jahre mehr sich zu finden. Dann wird es eine ganz große Flasche.