Lobenberg: Das ist eine Selektion der älteren Rebstöcke aus Fläscher Lagen. Ausschließlich Trauben von über 40 Jahre alten Stöcken kommen hier rein. Die Reben wurzeln auf den kalkhaltigen Schieferböden der Fläscher Halde, es handelt sich nur um Schweizer Genetik. Komplett entrappt, für zwölf Monate in gebrauchten Burgunderbarriques ausgebaut und unfiltriert abgefüllt. Die Nase ist durchaus noch eine Spur feiner und gleichzeitig druckvoller als die des Fläscher Pinots von jüngeren Reben. Schwarzkirsche und auch rötliche Sauerkirsche, Walderdbeere, Holunder und dunkle Himbeere. Dicht und konzentriert, aber gleichzeitig so elegant dabei. Veilchen, etwas Feuerstein, leicht erdiger Touch. Alles umrahmt von feiner Holzwürze, Noten von Rauchfleisch und Untertönen von mediterranen Kräutern. Am Gaumen mit guter Struktur, durchaus zupackenden Gerbstoffen, die sich aber nahtlos und samtig in die frische Säurestruktur einbinden. Saftige Frucht und vibrierende Mineralität im Wechselspiel. Herzkirsche trifft auf schwarzen Pfeffer. Sehr gute Länge mit Noten von Salz und gerösteten Haselnüssen im Nachhall. Die geniale Balance macht diesen Pinot von alten Reben schon jetzt jung sehr gut trinkbar. Wieder einmal ein sehr Terroir-getreuer Schweizer Pinot Noir, der seine Heimat und diese kühlen Kalksteinböden Fläschs eindeutig durchscheinen lässt. Sehr fein! 95/100