Fritz Haag: Riesling QbA 2024

Fritz Haag: Riesling QbA 2024

VDP

Zum Winzer

92+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2030
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
frische Säure
3
Lobenberg: 92+/100
Suckling zu 2023: 91/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling QbA 2024

92+
/100

Lobenberg: Dieser Gutswein überrascht mich jedes Jahr, immer denke ich wieder, dass es jetzt doch mal ein ganz gewöhnlicher Gutswein sein müsste und jedes Mal setzt er erneut eine Benchmark im Gutswein-Bereich. Alles Handlese, alles aus Steillagen. Jedes Jahr einer der Stars des Landes im Gutsweinbereich. Der Wein kommt zu einem guten Teil aus dem Mülheimer Sonnenlay und dem Brauneberger Klostergarten, auch aus der Juffer und Monzeler Kätzchen, also Topmaterial. Dieser Gutswein von Oliver Haag ist jedes Jahr eine Bank, immer strahlend und fein. Tolle Schieferwürze, weißer Pfeffer und weißer Pfirsich, ein bisschen grüne Birne ist auch darunter. Alles in europäischer Frucht, total clean und auch das Zitrische hält sich in Grenzen, dominiert keineswegs. Das ist ein ganz feiner Saft, glockenklar und fokussiert. Oliver Haag wird ohnehin immer fokussierter, ernster und ein bisschen anspruchsvoller schon in der Basis, die dadurch aber auch schon weit über ihrer Klasse boxt. Viele wären froh, wenn sie so eine Qualität als Orts- oder Lagenwein verkaufen könnten.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Verkostungsnotiz
91
/100

Suckling zu 2023 über: Riesling QbA

-- Suckling zu 2023: For an entry-level wine this dry Mosel riesling has a winning elegance. Light-bodied and juicy with plenty of delicate peach and white flower aromas, this is crisp and bright. Just 11.5% alcohol. Drink now. Screw cap.

Mein Winzer

Fritz Haag

Gelegen an der wunderschönen Mittelmosel wird hier in besten Lagen ausschließlich Riesling auf Schieferböden angebaut. Und das bereits seit dem 15 Jahrhundert im Familienbesitz! Im Weingut Fritz Haag entstehen jedes Jahr aufs neue absolute Spitzenweine, die sich in die Reihen der legendärsten...

Riesling QbA 2024