Egon Müller: Riesling Scharzhof Qualitätswein 2024

Egon Müller: Riesling Scharzhof Qualitätswein 2024

VDP

Limitiert

Zum Winzer

93–94
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süß
8,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2044
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
leicht & frisch
leicht süss
3
Lobenberg: 93–94/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Scharzhof Qualitätswein 2024

93–94
/100

Lobenberg: Die Trauben wachsen im Oberemmeler Rosenberg, Wiltinger Braunfels, der eine Verlängerung des Scharzhofberges ist. Wiltinger Braune Kupp und Wiltinger Kupp, die links an die Braune Kupp anschließt und tatsächlich auch ein bisschen Saarburger Rausch. Egon Müller hat seit 1997 eine Parzelle im Saarburger Rausch. Überwiegend im Stahltank ausgebaut, aber auch in Moselfudern. Die 2024er sind mit ihrem kühlen Sommer und der sehr späten Lese eine Reise zurück in die Vergangenheit, niedrige Mostgewichte, kühle Aromatik und sehr stramme Säure. Der 2024er Scharzhof wurde Anfang März 2025 abgefüllt. Eine wunderbar klare Nase, die zwar aromatisch ist, aber nicht wirklich in die Exotik geht. Das ist schon ein sehr straffer, fordernder Scharzhof mit über 10 Gramm Säure, herbsaftig, brutal steinig. Er hat eine gewisse Dramatik in seinem dunklen Feuerstein. Ich mag die Energie, die der Wein hat. Man hat die Substanz der hohen Extrakte, man spürt da schlummert viel in der Tiefe, aber Die Säuren sind atemberaubend, absolut reif, aber sehr rassig, mit viel Zug. Ein ganz klassischer Scharzhof in seiner europäischen Frucht mit brutal viel Salz und Gestein. Das ist ein Scharzhof für Insider, nicht vordergründig lecker, sondern ein Dampfhammer in Mineralität und Struktur. Mit Vorsicht zu genießen, dafür hat er grandioses Reifepotenzial, diesen Scharzhof QbA mal zehn Jahre wegzulegen kann zu einem Aha-Erlebnis werden. Aus diesem Wein spricht sehr viel von der Kühle des Scharzhofbergs in diesem Jahr, auch wenn ich nicht sicher bin, ob hier mehr als sonst davon drin ist. Viel kann es ja ohnehin nicht gewesen sein mit dem riesigen Frostschaden.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Egon Müller

Die besten edelsüßen Rieslinge der Welt kommen von der Saar und der Mosel. Das Weingut Egon Müller steht allgemein anerkannt an der Spitze dieser kleinen Elite. Man muss keine weiteren Worte verlieren. Wer die hohen Preise der weltbesten Weine bezahlen will und kann, weiß warum diese Summe dennoch...