Lobenberg: Der Lacima ist hinter dem »Dominio do Bibei« der zweite Superstar des Hauses. Auf bis zu 100 Jahre alten Weinbergen wachsen gut drei Viertel Mencia-Trauben, die zwischen 300 und 700 m Höhe langsam ausreifen, dazu noch Brancellao, Mouraton, Alicante Bouschet und Souson in biologischer Weinbergsarbeit. Der Wein stammt von diversen winzigen Plots aus den berühmten Lagen Valderodrigo, Requián, Mendoia, Sobrado, San Vicenzo und A Ribeira und wächst entsprechend auf einer Mischung aus Quartz, Sand, Lehm, Kalkstein, Schiefer, Ton und Granit. Maximaler Ertrag 1,2 Kilo pro Stock und vollständig entrappt. Spontan vergoren im 500-Liter und ein kleiner Teil im 2000-Liter Holzfass. Vorherige Kaltmazeration, dann spontane Fermentation mit manuellem Runterdrücken des Tresterhuts. Ausbau in gebrauchten (zweit bis viert Belegung) 300-Liter-Fässern über 24 Monate. Unfiltriert abgefüllt und dann weitere 16 Monaten Ruhezeit in der Flasche. Das Bouquet ist ein Potpourri aus getrockneten Kräutern. Ganz vorne dabei sind Oregano, Orangenzesten und Melisse. Dahinter sahnige Kirsche, Schlehe, Blut und Hagebutte. Auch frische Pflaumen, etwas Feigen und Graphit nebst nassem Feuerstein. Am dunkelwürzigen Gaumen feines, ja vibrierendes Säure-Frucht-Spiel. Immer kühl, immer ausgewogen und balanciert. Erde, reife Pflaume, reife Maulbeere, wieder Blut, Weihrauch, Wacholder, Holunder. Enorm tiefe dunkle Beerenwürze. Veilchen und satter Lavendel nebst Nutella und dunkelsüßer Schokolade in Honig-Pflaumensaft. Der Wein baut enorm voluminösen, aber butterweichen, samtigen Druck auf bis zum Ausklang, und alle dunklen üppig-reife Aromen hallen lange nach. Erotisch, fast etwas rubenshaft opulent, ganz reif und groß. Die Zukunft des roten Westspaniens liegt neben Bierzo und Valdeorras eben auch ganz klar in der Ribeira Sacra!