Chateauneuf du Pape Le Tradition 2021

Le Clos du Caillou: Chateauneuf du Pape Le Tradition 2021

Zum Winzer

93–94+
100
2
Grenache 60%, Syrah 40%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2046
Verpackt in: 12er
9
pikant & würzig
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 93–94+/100
Galloni: 92/100
Parker: 91–93/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Le Tradition 2021

93–94+
/100

Lobenberg: Natürlich ist auch dieser Wein biodynamisch erzeugt, spontan vergoren, komplett entrappt, im großen Holz vergoren und auch im großen Fuder ausgebaut, um möglichst minimalen Holzeinfluss zu haben. Es ist eine Mischung von alten und jungen Reben auf komplett sandigen Böden, also für leichte und sehr elegante Châteauneuf du Pape. Sandige Böden, wie sie auch auf der benachbarten Toplage La Crau vorhanden sind. In Châteauneuf gilt das als das beste Terroir, weil es eben so extrem elegante Weine gibt. Der Wein besteht zu 70% aus Grenache, 20 % Syrah, mit vielleicht maximal 10% Mourvèdre. Dieser Châteauneuf besticht daher auch nicht mit größerer Kraft oder größerer Rasse, sondern eigentlich mit seiner enormen Dichte und gleichzeitigen Feinheit. Dieses Potpourri aus reifer Pflaume, schwarzer und roter Kirsche, Holunder, ein bisschen Erdbeere und Himbeere, viele rote Elemente zusammen mit butterweichen, seidigen Tanninen. Der Wein zeigt keine Schärfe, sondern nur hohe Eleganz und gleichzeitig ist er voll im Körper und wahnsinnig frisch. Das ist Harmonie pur auf ganz hohem Level. Wer es aufregender haben will für das gleiche oder etwas weniger Geld, der möge zum Côtes du Rhône Reserve greifen. Aber wer einen Châteauneuf mit dieser unglaublichen Balance sucht, der ist hier beim Tradition zu 100% richtig aufgehoben. 93-94+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die erfreulichen Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

92
/100

Galloni über: Chateauneuf du Pape Le Tradition

-- Galloni: The 2021 Châteauneuf-du-Pape Le Tradition is showing nicely, mingling vivid aromas of rose water, raspberry, strawberry, dried herbs and mint. Medium to full-bodied, layered and refined, this is a delicious entry-level red Châteauneuf-du-Pape with a bright finish. It has the potential to improve with bottle aging. 92/100

91–93
/100

Parker über: Chateauneuf du Pape Le Tradition

-- Parker: A blend of 70% Grenache, 20% Syrah and 10% Mourvèdre, with half of the Grenache coming from Domaine de Panisse's young vines and the rest from Clos du Caillou, the 2021 Chateauneuf du Pape Le Tradition features delicate herbal notes entwined around gentle raspberry and strawberry fruit. It's pretty charming stuff, medium to full-bodied, silky and elegant. 91-93/100

Mein Winzer

Le Clos du Caillou

Sylvie Vacherons sieben Hektar umfassende Weinberge liegen im nordöstlichen Teil der Appellation und grenzen an Beaucastel. Die Weinberge werden biologisch organisch bearbeitet (seit 2010 zertifiziert) und sind überwiegend in der Umstellung zur Biodynamie.

Chateauneuf du Pape Le Tradition 2021