Lobenberg: Der Wein wächst in eigenen Weinbergen in Isla de Maipo im Maipo Valley. Das Klima hier ist mild und warm, eher mediterran, im Gegensatz etwa zum kühleren Itata Valley. Der Wein stammt aus einer 5.5 Hektar Einzellage auf Terrassen mit Schwemmlandböden, die vom Fluss Maipo geformt wurden. Eine Mischung aus Sand, Ton und Kies. In exakt diesem Weinberg wurde der allererste Carmenere Chiles angebaut, es ist also eine Lage von historischer Bedeutung. Die Nase ist reich, dicht und warm, mit mediterranem Charakter. Schwarzkirsche, Maulbeere, viel Lakritze und Marzipan, auch Vanille. Schon im profunden Duft mit verführerischer Süße. Auch eine Spur Graphit unterlegt das Ganze, aber die süße Frucht dominiert. Der Mund ist extrem schick, so delikat, ja hedonistisch lecker. Wunderbar süße rote Kirsche, Himbeere, deutlich Cassis mitsamt Grün, feine Lakritze, Veilchen und Pfeffer. Einnehmend süß und fein zwar, aber gar nicht üppig oder fett. Es bleibt gewissermaßen sogar kühl und präzise, schön definiert. Aber diese delikate Frucht ist schon famos, erinnert ein bisschen an einen sehr präzisen Châteauneuf. Milde Gewürze, eine pikant-würzige Cassis-Note und etwas Graphitmineralität tauchen immer wieder als Begleitwerk auf und schieben nach. Extrem feinkörniges, samtiges Tannin, alles ist reif und geschmeidig. Langer, lebhafter Abgang, der mit dieser üppig-feinen Frucht und süßen Gewürzen alles einnimmt und belegt. Total reif, aber gar nicht fett, ein Hochgenuss! 94-95/100