Lobenberg: Poyeux ist immer die feinste, zarteste Lage bei Clos Rougard. Während Le Bourg eher Vosne-Romanée ist, sind wir beim Poyeux klar in Chambolle. Das liegt vor allem an den Flugsand-Anteilen, die sich in der Lage Poyeux mit dem typischen Argilo-calcaire vermischen und den Boden etwas leichter und weniger dicht machen. Spontane Vergärung in großen eiförmigen, unbehandelten Betontanks, immer komplett ohne Remontage oder Pigeage, denn die Eier haben gar keine Vorrichtung dafür. Die Maische bleibt völlig unberührt bis der Wein per Schwerkraft in den tiefen Keller unter der Domaine geleitet wird. Ausbau für rund 2 Jahre in zweitbelegten Barriques von Angelus, Figeac und Montrose. Eine traumhaft feine Nase mit blauen Blüten, sehr viel Veilchen, Rosenblätter, kühler und finessenreicher als der kakaowürzige Le Clos. Dazu etwas roher Kakao und salzige Himbeere. Die rassige Spannung ist so enorm, dass man sie beinahe meint riechen zu können. Auch im Mund eine wunderbar saftige Beerenfrucht mit erstaunlich viel frischer Cassis, weißem Trüffel und Zitronentee. Und immer wieder diese bezaubernde Aromenwolke von Veilchen, Pfingstrosen und Mimosen. 2017 zählt wohl zu den genialsten Poyeux, die je gemacht wurden. 98+/100