Chateau Phelan Segur 2022
- 2
- Merlot 56%, Cabernet Sauvignon 40%, Cabernet Franc 2%, Petit Verdot 2%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2031–2061
- Verpackt in: 12er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 97–98+/100
- Terre de Vins: 97/100
- Suckling: 96–97/100
- Neal Martin: 95–97/100
- Decanter: 95/100
- Wine Cellar Insider: 94–96/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Estephe
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Phelan Segur, B.P. 27, 33180 Saint-Estephe, FRANKREICH
In der 12er Holzkiste erhältlichq
Wenn Sie 12 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.
Chateau Phelan Segur 2022
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Lobenberg: Phélan Ségur besteht 2022 aus 56 Prozent Merlot, 40 Prozent Cabernet Sauvignon, zwei Prozent Cabernet Franc und zwei Prozent Petit Verdot. Satte schwarze Nase mit süßer Lakritze und schwarzer Olivenpaste, dazu Feige und gelbe Frucht mit Mango. Konzentrierte Waldhimbeere – schwarze Ausprägung, ziemlich viel Wucht und Süße ausstrahlend. Auch Lakritze und etwas Wacholder. Im Mund extrem fein daherkommend. Schwarze Kirsche, sehr fein getragen. Cassis ohne Süße, Brombeere und Maulbeere, auch ohne Süße. Einfach nur ein wunderschöner Geradeauslauf, spielerisch und tänzelnd. Ein ziemlich perfektes Miteinander! Ein hochgradig eleganter Wein mit komplett geschliffenen Tanninen. Unglaublich fein! Es gab bei Phélan Ségur extrem kleine Mengen, weil sie fast die Hälfte im Hagel verloren haben. Der Rest ist aber großes Kino! Was für ein traumhafter Wert mit großer Länge, Grafit und einem schwarzen Fruchttanz im langen Finale. Kein Powerwein, sondern ein schicker, eleganter Saint-Estèphe. Von daher keine Konkurrenz mit Montrose oder Cos d’Estournel, sondern einfach eine andere Stilistik. Eine Stilistik, wie sie sonst bei Calon Ségur üblich ist. Eine große Freude! 97-98+/100 *** Der Ire Frank Phélan vereinte Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden bis dahin unabhängigen Güter »Clos de Garramey« und »Château Ségur« zu einem Anwesen, dem malerisch gelegenen Château Phélan Ségur. Das Anwesen umfasst 70 Hektar Weinberge. Die Reben sind im Durchschnitt 35 Jahre alt. Phélan Ségur hat in den letzten 10 Jahren unheimlich viel in die Weinberge investiert. Michel Rolland ist hier Consultant, was dazu führt, dass im Weingut mehr auf die Reife gesetzt wird. Diese Reife erreicht man allerdings nicht ohne eine dichtere Pflanzung und mehr biologische Weinbergsarbeit. Auch wird selbstverständlich per Hand gelesen. Die Beeren werden komplett entrappt und nochmals mit einer optischen Laser-Sortiermaschine nachsortiert. Nur die wirklich reifen Beeren kommen letztlich in die Gärung. Der Ertrag pro Pflanze sinkt von Jahr zu Jahr. Spontane Fermentation, kaum Presswein, überwiegend Free Run Juice. Der Ausbau auch in größeren Fässern und in Beton. Phélan Ségur hat als Regisseurin die aus der Champagner-Branche bekannte Veronique Dausse mit im Boot. Sie ist eine wirklich qualitätsversessene Person. Parzellen, die nicht der Perfektion entsprechen, gehen in Zweit- und Drittweine. Phélan Ségur ist seit Jahren in einem so starken Aufstieg. Seit Veronique Dausse die Geschicke dieses Weinguts leitet und man im Weinberg und im Keller extrem selektiv vorgeht. All diese Arbeiten merkt man extrem. Zusätzlich kommt dazu, dass die Reben auf Phélan Ségur durch den Lehmanteil im Boden auch in trockenen Zeiten gut mit Wasser versorgt werden können. Auch die Flussnähe spielt hier eine wichtige Rolle. In nassen Jahren der 80er war das ein Nachteil, seitdem die Jahre immer heißer und trockener werden, ist es ein extremer Vorteil, mindestens seit 2010. Wenn dann noch die akribische Arbeit in Weinberg und Keller dazukommen, ist es nicht verwunderlich, dass Phélan Ségur erster Verfolger der drei großen Calon-Ségur, Montrose und Cos ist.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Terre de Vins über: Chateau Phelan Segur
-- Terre de Vins: Der saftige und volle Auftakt enthüllt eine vertikale Architektur, verwobene Tannine, schöne Aromen von knackigen schwarzen Johannisbeeren, dann eine grandiose Länge. 97/100
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Suckling über: Chateau Phelan Segur
-- Suckling: Loads of fruit here. Energetic, with layers of tannins. Full-bodied. It builds at the end and opens like a butterfly. Hints of minerals and iron. Best ever? 56% merlot, 40% cabernet sauvignon, 2% cabernet franc and 2% petit verdot. 96-97/100
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Neal Martin über: Chateau Phelan Segur
-- Neal Martin: The 2022 Phélan Ségur was picked between 14 and 26 September, 9 out of 13 days with one plot immediately after another, using selected indigenous yeasts for around half the production. It was cropped at 28hL/ha with 14.2% alcohol at the moment, the pH is 3.8. This year contains higher Merlot (56%) due to its higher yield than Cabernet (frost and berry size). On June 20 at 8.15pm, three blocks were hit by hail that was horizontal accompanied by 25mm of rain within 10 minutes. This cost them 30% production overall. 'We did less extraction at the end of the alcoholic fermentation and stopped the pumping over two days earlier at 1.010 [which without getting too technical is the Gravity of one liter of must relative to one liter of distilled water] and did more like an infusion.' Aged in 55% new oak, it has an enticingly pure bouquet with blackberry and bilberry fruit, blackcurrant, iris flower and light iodine scents. Very intense and focused. The palate is medium-bodied with svelte tannins, a liberal sprinkling of freshly cracked black pepper laced over the black fruit. A quintessentially Saint-Estèphe with a structured and very persistent finish. Allowing the wine to open in the glass, it reveals impressive depth (more so than the 2019 and 2020) and precision. This will require several years in bottle, but it will certainly be worth the wait. 95-97/100
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Decanter über: Chateau Phelan Segur
-- Decanter: A delicious and well-constructed wine from the Phélan team in 2022. Polished, balanced and just so drinkable. A gorgeous texture straight away, clean and clear, juicy, vibrant and grippy with a chalky, flint and graphite element to the fine tannins. You really feel they've taken the best the vintage had to offer with precise definition to all the elements; ripe bramble and cherry fruit, high acidity with a wonderful spiced and mineral signature from the St-Estephe terroir. A combination of power and charm that builds in structure and intensity while keeping a mouthwatering energy from start to finish. A top buy - and could be upscored in bottle! Tasted three times. 2% Petit Verdot completes the blend. 3.8pH. 96IPT. Harvest took 13 days in total, from 14 - 26 September whereas the last three years picking has started on the 24th September. A yield of 28hl/ha. 75% grand vin production. The team have also been working for the past few years on different yeasts for fermentation in order to get more precision and a stronger link to the vineyards. 50% of production in 2022 was vinified using natural yeasts - five strains taken from five plots and used to vinify grapes from each of their respective parcels. 95/100
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Wine Cellar Insider über: Chateau Phelan Segur
-- Wine Cellar Insider: Deep in color, the wine is smoky, with chocolate covered plums, black raspberries, spices, violets, and cinnamon coming through in the nose. The wine is rich, lush and polished. The fruits are dark, ripe, sweet, and fresh, leaving you with a finish packed with powdered chocolate, black cherries, turmeric, black currants, plums, licorice, and espresso. This should be quite enjoyable on release. The wine blends 56% Merlot, 40% Cabernet Sauvignon, 4% Petit Verdot and 2% Cabernet Franc. 14.2% ABV, 3.8 pH. Harvesting took place September 14, - September 26. Yields were only 28 hectoliters per hectare. 2025-2045 94-96/100
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Gerstl über: Chateau Phelan Segur
-- Gerstl: Ich probiere ihn ein erstes Mal bei Dourthe: Das ist ein Gigant, ich bin restlos begeistert und froh, dass wir ihn noch direkt auf dem Château probieren können, wo ich dann genügend Zeit habe, mei- ne Begeisterung in Worte zu fassen. Dass es ein 20-Punkte-Phé- lan ist, macht er aber bereits jetzt klar. Schon die Art und Weise, wie der aus dem Glas strahlt, berührt die Seele, feinste, hochkon- zentrierte Frucht, schwarze Kirschen, sagenhafte Tiefe, das ist eine die Sinne berauschende Duftwolke. Irre konzentrierter, gleich- zeitig sagenhaft delikater Gaumen voller himmlischer Delika- tessen. Phélan Ségur, wie man ihn schon in den letzten grossen Jahren bewundert hat. Neu ist diese traumhaft kühle Stilistik, in dieser Vollendung konnten das die letzten grossen Jahre noch nicht bieten, das macht alles nochmals um Nuancen raffinierter. Dieser Phélan berührt das Herz, das ist ganz grosses Kino und einer der grossen Weine des Jahrgangs. 20/20
Phelan Segur
Der Ire Frank Phélan vereinte Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden bis dahin unabhängigen Güter „Clos de Garramey“ und „Château Ségur“ zu einem Anwesen, dem malerisch gelegenen Château Phélan Ségur. Das Anwesen umfasst 65 ha. Die Reben sind im Durchschnitt 45-50 Jahre alt.