Pavie Macquin: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2024

Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2024

Holzkiste

Zum Winzer

96–97+
100
2
Merlot 84%, Cabernet Franc 15%, Cabernet Sauvignon 1%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2045
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 96–97+/100
Markus Del Monego: 96+/100
Suckling: 96–97/100
Galloni: 94–96/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2024

96–97+
/100

Lobenberg: 84 Prozent Merlot, 15 Prozent Cabernet Franc und ein Prozent Cabernet Sauvignon. Die Nase kommt mit satter roter, reifer Kirsche, Schlehe und reifer Waldhimbeere, dazu ganz helle Lakritze. Sehr floral und trotzdem dicht, süß, opulent und charmant. Der Mund ist deutlich frischer. Tänzelnd mit Salz, roter Frucht aus Schlehe, roter Johannisbeere, dazu helle Lakritze und Nougat. Tolle pikante Vibration, erstaunlich tänzelnd und verspielt bleibend mit schicker Länge. Ein total zu Pavie Macquin passender Wein, der 2024 im Grunde den Kern des Weinguts besser trifft als die überreifen Jahrgänge davor. Eine absolute Schönheit und eine vibrierende Finesse-Queen. Das mag ich sehr! *** Dieses biodynmisch betriebene Weingut wird im Daily-doing von Stéphane Derenoncourt betreut, ganz privat außerhalb seiner beruflichen Beratertätigkeit. Trotz seines angedeuteten Renten-Eintritts behält er Pavie Macquin auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten als persönliches Projekt, denn hier hat er einst angefangen. Das ist und bleibt sein Baby. Pavie Macquin liegt weiter oben auf dem Hochplateau, zulaufend auf Troplong Mondot in Richtung Côte Pavie. Aber meist mehr auf Finesse und roter Frucht laufend als Troplong. Kalkstein mit Lehm-Sand-Auflage. Ein biodynamisches Weingut.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
96+
/100

Markus Del Monego über: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Elegant and complex nose with ripe fruit reminiscent of mulberries, blackberries and hints of plums, complemented by fine toasting, dark chocolate and balmy spices. On the palate ripe yet firm tannins, juicy fruit quoting the nose, elegant spiciness, rather full-bodied with excellent length. Tastingbook.com

96–97
/100

Suckling über: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B

-- Suckling: What a bright, racy wine showing beautiful chalky tannins and mid-palate fruit of good density. Minerally, with blue and red fruit. Taut on the palate, with a medium to full body supported by tense, chalky tannins. The long and really succulent finish goes on for a while. Precise. 84% merlot, 15% cabernet franc and 1% cabernet sauvignon.

94–96
/100

Galloni über: Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B

-- Galloni: The 2024 Pavie Macquin is positively gorgeous. Silky, layered and voluptuous, the 2024 is so impressive right out of the gate. Plush contours wrap around a core of purplish fruit, lavender, licorice, spice, menthol and chocolate. All the signatures of this site come through loud and clear. Savory and floral notes supported by clean veins of salinity extend the persistent finish. Pavie Macquin shows what was possible in 2024. The choice to harvest everything in October (from the 3rd to the 8th) paid off big time. Aging is in French oak, with about 15% in larger 500-liter barrels, 45% new wood overall. Tasted three times.

Mein Winzer

Pavie Macquin

An der Cote de Pavie, direkt neben Chateau Troplong Mondot, liegen die 15 Hektar Weinberge von Pavie Macquin. Das Gut, im Besitz der Familie Corre und biodynamisch betrieben, hat sich zu einem der Stars im Saint Emilion entwickelt.

Chateau Pavie Macquin 1er Grand Cru Classe B 2024