Palmer: Chateau Palmer 3eme Cru 2024

Chateau Palmer 3eme Cru 2024

Holzkiste

Zum Winzer

96–97
100
2
Cabernet Sauvignon 59%, Merlot 31%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2052
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 96–97/100
Weinwisser: 98–99/100
Suckling: 95–96/100
Falstaff: 95/100
Vinum: 95/100
Tim Atkin: 95/100
Decanter: 95/100
Galloni: 94–97/100
Colin Hay: 94–96/100
Jeff Leve: 94–96/100
Neal Martin: 94–96/100
Giuseppe Lauria: 94–96/100
The Wine Independent,: 94–96/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Palmer 3eme Cru 2024

96–97
/100

Lobenberg: 31 Prozent Merlot und 59 Prozent Cabernet Sauvignon. Kein Petit Verdot. 13 Volumenprozent Alkohol. Der Ertrag lag 2024 bei nur 22 Hektolitern, aber bei diesem Biodynamiker wird auch brutal ausgelesen. 100 Prozent entrappt und dann wird das Ganze final mit einer Lasersortierung bearbeitet. Fast schwarz im Glas. Reiche, dichte Kakao-Nase. Nougat, Nutella und viel schwarze Kirsche. Ganz weich und reich, aber nicht schwülstig, sondern nur satt, charmant und lecker auf dieser schwarzen Wolke laufend, aber es ist Kirsche, es ist diese Feinheit. Im Mund bleibt es bei der Kirsche, hauptsächlich schwarze Kirsche, das Ganze mit feiner Schärfe, Chili und etwas Holz unterlegt. Verspieltes, seidiges Tannin, mittlerer Gaumen und gute Länge. Insgesamt ein sehr geschmeidig-leckerer, extrem schicker Palmer, ohne ganz groß zu sein. Nicht an den grandiosen 2023er herankommend. Aber für die insgesamt eher schwierige Appellation Margaux ein sehr sehr guter Erfolg. Sicherlich nach Château Margaux an zweiter Stelle stehend. *** Obwohl Chateau Palmer offiziell nur ein 3ème Cru ist, liegt er qualitativ oft weit darüber. Seit 2014 ist Palmer Demeter zertifiziert. Das Château umfasst 66 Hektar. Ein Drittel davon ist immer für den Erstwein Palmer reserviert, ein Drittel für den Zweitwein Alter Ego und beim letzten Drittel wird jedes Jahr entschieden, ob Erst- oder Zweitwein – je nach Qualität. Das Durchschnittsalter der Reben für den Erstwein Palmer liegt bei 45 bis 50 Jahren. Die Reben für den Alter Ego sind durchschnittlich 35 bis 40 Jahre alt. Im Keller wird alles spontan im Edelstahl fermentiert. Inzwischen wird hier komplett schwefelfrei vergoren, erst nach der Malo folgt die Zugabe. Eine Methode, die sich bei Biodynamikern immer mehr durchsetzt und die einfach die Frucht deutlich sauberer erhält. Es wird komplett entrappt. Im Weinberg ist Château Palmer bei einer Pflanzdichte von 10.000 Stöcken pro Hektar angekommen. Das Ziel von unter 500 Gramm pro Pflanze ist locker erreicht. Wir sind inzwischen bei deutlich unter 500 Gramm und sie haben zwei Hektar im Besitz, die mit 20.000 Pflanzen bestückt sind, bei gleichem Gesamtertrag je Hektar. Das heißt, wir kommen dort auf nur 3 kleine Träubchen und ein Gesamtgewicht von unter 300 Gramm pro Pflanze. Das Ziel ist eigentlich nicht der Hektarertrag, sondern der Ertrag pro Pflanze. Und diese 300 Gramm pro Pflanze entsprechen in etwa dem gleichen Extremismus eines Roberto Voerzio, der in Barolo praktiziert, oder eines Dominique Leandre Chevalier an den Côtes de Blaye. Chateau Palmer hat zwar später angefangen mit der Biodynamie als Pontet Canet, aber in Bezug auf Ertrag pro Pflanze und ambitionierter Zielsetzung ist Palmer im Médoc vielleicht sogar ganz vorne.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

98–99
/100

Weinwisser über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Weinwisser: Dicht verwobenes blaubeerig-würziges Bouquet, frischgeflückte Alpenheidelbeere, zartes Irisparfüm und edle Cassiswürze. Im zweiten Ansatz Grafit und Grether’s Pastilles. Am sublimen Gaumen mit ungeheurer Tiefe, seidiger Textur, engmaschigem Tanningerüst, tänzerischer Rasse und durchtrainiertem Körper. Im katapultartigen nicht enden wollenden Finale ein Feuerwerk, blaue Beeren, Lakritze und tiefschürfende Terroirwürze. Gehört zu den besten Weinen des Jahrgangs und ist in diesem Jahr die unangefochtene Nummer eins der Appellation.

95–96
/100

Suckling über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Suckling: Excellent depth and good purity of fruit, showing lots of blackcurrants, dark minerals and violet extract. Full-bodied, this has plenty of fine-grained tannins and a hallmark Palmer tannin structure and framework. Quite tight and juicy at the end with a lasting finish and lots of volume. 13.2% alcohol.

95
/100

Falstaff über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Falstaff: Dunkles Rubingranat, tiefer Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart nach Kräuterwürze, etwas Kirsche und Lakritze, Brombeerkonfit, ein Hauch von Nougat, facettenreiches Bukett. Stoffig, elegant, dunkle Beerenfrucht, strukturiert, extraktsüß, mineralisch und lange anhaftend, reife, tragende Tannine, gemessen am Jahrgang als grandios gemeisterter Wein zu bezeichnen.

95
/100

Vinum über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Vinum: Auch Palmer mit 59% Cabernet Sauvignon und 41% Merlot mit deutlich mehr Cabernet als in anderen Jahren; tiefgründig, dunkelfruchtig, kühl und nobel, strahlende Cassisfrucht, florale Noten; straff am Gaumen, zupackend, strukturiert, der Wein zeigt viel Biss, die Tannine sind von vorzüglicher Qualität, die Frucht harmoniert mit der Struktur, sehr langanhaltend, rotfruchtiges Finale auf Sauerkirschen. Finessenreich und elegant. vvWine & Vinum

95
/100

Tim Atkin über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Tim Atkin: Already some spices from the sweet oak, and with the restrained power of its sibling underneath. Rich floral and thyme scents. This is very accomplished, with just the tiniest amount of the signature Thomas Duroux 'fauve' savoury edge with notes of herbs and garrigue. This vintage is all about how the fruit can survive the structure however, so the balance has been well struck. A great effort in the vintage.

95
/100

Decanter über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Decanter: Dark fragrance on the nose, dark chocolate, violets, slate, smoke and liquorice. Rich and round in the mouth, fleshy and vibrant - so much energy and life here. Bright, almost sweet but high toned too, sleek but so delicate. You get the flavour, the texture, lattice like, so delicately constructed but this isn't a light wine. Succulent, fresh, lifted and just so full of life. A touch of austerity on the finish - the tension coming through with the slate and graphite mintiness. There’s still a bite on the finish but that will be softened in time. I love this wine. 35% production. 3.7pH. 10% press. Ageing 50% new oak for the first year then foudre.

94–97
/100

Galloni über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Galloni: The 2024 Palmer is wonderfully vivid and expressive. Strong Cabernet Sauvignon inflections make a strong first impression. Blue/purplish fruit, gravel, lavender, incense, licorice and dried herbs all jump from the glass. I imagine the 2024 will drink well on release, which is uncharacteristic for young Palmer. Readers will find a gorgeous wine with tons of character and pedigree to burn. Palmer remains one of the most distinctive wines in all of Bordeaux.

Verkostungsnotiz
94–96
/100

Colin Hay über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Colin Hay: Ethereal and magisterial in its poise and elegance, this is also very classical. Fruits of the forest. Mulberry. A touch of the signature black cherry and black cherry skin, even a hint of black forest gateau. A touch of iris, some violet with aeration. Walnut oil. Kalamata olive tapenade. Cassis. This is much more crystalline than Alter Ego in this vintage and gloriously sapid when the tannins start to grip in the mid-palate. This is so clear, limpid and lithe and the tannins are tactile and beady but always ultra-fine grained. In short, a great success in the context of any vintage.

Verkostungsnotiz
94–96
/100

Jeff Leve über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Jeff Leve: Black raspberries, smoke, espresso, black cherries, dried flowers, and strawberries form the perfume. On the palate, the wine is soft, elegant, vibrant, and refined. The wine is light, but, not too light, with just enough depth, and concentration to provide length and width in the finish. The wine is not about its depth, it is about its purity, and refinement. The wine blends 59% Cabernet Sauvignon, with 41% Merlot. 13.2 % ABV, 3.75 pH. The yields were small at 22 hectoliters. Only 40% of the harvest was placed into the Grand Vin. The harvest took place September 25 - October 10. Drink from 2030-2050.

Verkostungsnotiz
94–96
/100

Neal Martin über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Neal Martin: The 2024 Palmer is aged in 50% new oak for the first few months before it is transferred into 3,000-liter foudres. There is quite a stylistic difference between the Palmer and the Alter Ego on the nose: this is more sensual and displays more fruit concentration. Blackberry, blueberry, slate and light graphite scents unfold in the glass. The palate is medium-bodied and less voluptuous than recent vintages with an uncommon sense of symmetry, finely chiselled tannins and impressive tension on the slightly peppery finish. Excellent.

94–96
/100

Giuseppe Lauria über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Giuseppe Lauria: Thomas Duroux zeigt sich mit dem Jahrgang zufrieden, auch die Erträge stimmten, erzählte er mir. Der Grand Vin zeigt sich gegenüber dem Alter Ego deutlich dunkler im Duft. Dicht verwobenes Bouquet mit herrlich blaubeerigen Schattierungen, reife Heidelbeeren, Holundergelée, Touch Havanna-Tabak. Mit Luft duftige Lakritze und verführerische florale Noten (Veilchenstrauß). Am samtigen Gaumen mit berauschender Extraktfülle und seidiger Textur, bezaubernde Rasse, kraftvoll-samtig strukturiert und trotzdem elegant bleibend. Im dichtmaschigen Finale zeigt er noch einmal ein schönes Feuerwerk der Aromen. Ein klassischer Palmer, der mit Reife betören wird! Fine Wine Guide

20
/20

Gerstl über: Chateau Palmer 3eme Cru

-- Gerstl: Der Duft von Palmer ist immer ein Erlebnis, das ist sagenhaft raffiniert, das ist diese unverwechselbare Palmer Finesse, man kann sagen wie immer, ich kann mich gar nicht an einen Jahrgang erinnern, wo der Duft durch irgendwelche Unsauberkeiten getrübt war. Man kann also rein schon auf Grund dieses betörenden Duftes von einem grossen Palmer ausgehen. Traumhaft süsser Auftakt, geniale Frische, Tannine wie Samt und Seide, perfekte Traubenreife wie in einem grossen Jahr, eine Spur leichter als in einem Jahr wie 20 oder 22 ist er schon, aber das schmälert den Genuss nicht im geringsten, für meinen persönlichen Geschmack mag ich das sogar eher noch mehr. Für mich ist das Palmer in Vollendung ohne Wenn und Aber. Der wird schon jung absoluten Hochgenuss bieten und auch ein nicht zu unterschätzendes Alterungspotenzial haben. (mg)

Mein Winzer

Palmer

Obwohl Chateau Palmer offiziell nur ein 3eme Cru ist, liegt er qualitativ oft weit darüber. Besonders bekannt ist er für sein extrem duftiges Bouquet, das ihn bereits in der Nase unverkennbar macht. Mit 40 % ist der Anteil an Merlottrauben im Verschnitt für einen Margaux relativ hoch, das mag ihm...

Chateau Palmer 3eme Cru 2024