Moulin Haut Laroque: Chateau Moulin Haut Laroque 2024

Chateau Moulin Haut Laroque 2024

Holzkiste

Zum Winzer

93–94
100
2
Merlot 70%, Cabernet Franc 15%, Malbec 10%, Cabernet Sauvignon 5%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2048
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 93–94/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Fronsac
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Moulin Haut Laroque 2024

93–94
/100

Lobenberg: Winzige Mengen wegen Hagel. Sonst kerngesund! Sattes Schwarz-rubinrot. Sehr versammelte geschlossene Nase, vornehmlich nach intensiver, konzentrierter roter Frucht. Viel Kirsche, Waldhimbeere, dicht und duftig. Auch im Mund Schlehe, helle Lakritze, Waldhimbeere und Sauerkirsche. Alles sehr charmant mit seidigem Tannin und schönem salzigem Schwänzchen am Ende. In sich sehr stimmiger Wein aus sehr, sehr geringem Ertrag. Allerdings nicht an die Größe des erotischen 2023er anknüpfend. Was 2024 aber auch nicht erwartbar war. Insgesamt aber sehr schicker und durchaus erotisch opulenter Moulin Haut-Laroque!Das 16 Hektar Weingut liegt auf der Kuppe in Fronsac, in Saillans. In diesem Ort liegen alle Stars des Fronsac. Hier findet man weißen und blauen Lehm sowie Magnesium, alles über purem Kalkstein. Moulin Haut Laroque profitiert von dem durchschnittlichen Rebalter von fast 65 Jahren, mit tiefen Wurzeln, und von dem relativ hohen Lehmanteil im Boden, der die Wasserspeicherung begünstigt. Moulin Haut Laroque wird von Jahr zu Jahr besser. Die Trauben werden komplett entrappt und die Maische im Stahl spontan vergoren. Der Ausbau geschieht für 18 Monate im Barrique, 40 Prozent neues Holz.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

18+
/20

Gerstl über: Chateau Moulin Haut Laroque

-- Gerstl: Es gibt lediglich eine winzige Ernte von 8hl/ha.Der katastophale Hagel im Juni hat einen Grossteil der Ernte zerstört. Das Gute daran ist, dass die wenigen Trauben, die das überlebt haben trotz wiedriger Wetterbedingungen noch reif wurden. Wunderbar tiefgründiger, terroirbetonter Duft, da ist ganz viel Mineraliät im Spiel, edle reduktive Noten, Kräuter und Gewürze, ein Hauch Tabak, sehr nobles, komplexes Parfüm, ganz auf der zarten, filigranen Seite. Die wenigen Trauben, die geerntet werden konnten haben offensichtlich einen hohen Reifegrad erreicht, der Wein ist wunderbar süss, hat eine seidene Tanninstruktur, ein gute Konzentration, raffiniert verspielte Aromatik, spannender, charmanter Wein, genial. (mg)

Mein Winzer

Moulin Haut Laroque

Moulin Haut Laroque gehört zu den Weingütern in Fronsac, die für langlebige, strukturierte und komplexe Weine bekannt sind, die den Trinkspaß trotzdem nicht hinten anstehen lassen. Durch den hohen Merlot Anteil (65 Prozent) sind die Weine immer eher auf der fruchtigen, saftigen Seite, allerdings...

Chateau Moulin Haut Laroque 2024