Lobenberg: Erst in der heutigen Zeit, unter den Direktoren Pierre Fougere und Georges Pauli, ist Lilian Ladouys wieder auf den Weg in die Spitze. Seit 2008 ist das Gut im Besitz von Françoise und Jacky Lorenzetti. Mehr als 90 einzelne Parzellen erstrecken sich über insgesamt 45 Hektar in der gesamten Appellation Saint-Estèphe. Überwiegend stehen die Reben auf Kieslinsen und Sand, dem vorherrschenden Terroir des Médoc. Andere Teile wachsen auf Ton über Kalkstein, auch durchaus üblich in der Gemeinde Saint-Estèphe. Dieses kleine Weingut hat in sehr guten Jahren wie 2009 und 2010, aber auch 2015 und 2016, schon große Erfolge gefeiert. Sie brauchen vernünftiges Wetter. In schwierigen Jahren ist es eben hier auch sehr schwer einen guten Wein zu erzeugen. In dieser Appellation in wärmeren Jahren einer der feineren Weine, viel reife, schwarze Frucht, schwarze Kirsche, Brombeere, reifes Cassis, auch guten salzigen Terroirabdruck und Mineralität zeigend, seidiges Tannin, tänzelnd. Der Wein macht Freude, er hat zwar nicht ganz die Größe wie Phelan Segur, aber durchaus wie Meyney und Le Boscq. Er macht viel Freude. Es ist ein schicker Saint Estèphe aus einem großen St Estèphe Jahr und ich hätte nicht gedacht, dass man hier 2016 noch steigern kann. Aber im Grunde gibt es dieses Jahr viele St Estèphe, die mit ihrer Reife auch große Balance gefunden haben und damit noch vor 2016 liegen. Lilien Ladouys ist auf jeden Fall richtig gelungen, ein üppig runder und fruchtiger Spaßmacher mit genialer Reife auf hohem Niveau. 94/100