
Chateau Leoville Barton 2eme Cru 2024
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 87%, Merlot 10%, Cabernet Franc 3%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2029–2047
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 96+/100
- Vinum: 96/100
- Weinwisser: 95–96+/100
- Suckling: 95–96/100
- Giuseppe Lauria: 94–95/100
- Gerstl: 18+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Leoville Barton, , 33250 Saint Julien-Beychevelle, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 81 kcal / 337 kJ Kohlenhydrate 1,1 g Zucker 0,1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau Leoville Barton 2eme Cru 2024
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Lobenberg: Der Primus inter Pares in Saint Julien des Jahres 2024? Oder knapp hinter Las Cases? Schwarzrubinrot mit violetten Reflexen. Erstaunlich wuchtige Nase für den Jahrgang. So viel schwarze Kirsche! Satte, aber nicht aggressive Lakritze dazu, nur viel davon. Eher Süßholz. Das Ganze unterlegt von süßer Maulbeere, aber alles fein bleibend. Hohe Eleganz mit hohem Charmefaktor in dunkler Frucht. Langsam kommt auch sehr dunkle Waldhimbeere durch, Veilchen drücken sich mehr in den Vordergrund. Hochintensive Duftigkeit, trotzdem sehr fein und filigran. Nichts ist zu schwer. Im Mund eine Kombination aus extrem seidigen Tanninen, Feinheit und schwebender Eleganz, dazu gute Schwarzkirsche, Lakritze und dunkle Schokolade. Aber nichts Wuchtiges, alles ist auf der feinen, filigranen, schwebenden Seite. Viel Finesse! Es fehlt ein wenig das absolute Fleisch und Struktur, um daraus einen ganz großen Wein zu machen. Aber dafür steht 2024 auch nicht, es ist ein schicker, reifer, gelungener, sympathischer, fruchtsüß erotischer Saint-Julien, der unanstrengend extrem viel Genuss rüberbringt und vielleicht sogar vor Beychevelle und einigen anderen 2eme Crus die Nummer 2 der Appellation ist? Reinste Freude und Genuss mit offenherzig umarmendem sexy Charme und genialer süßer Frucht!
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

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Vinum über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru
-- Vinum: Was für ein Duft, umwerfend schön, schwarze Kirschen, Cassis, Brombeeren, darüber Veilchen, darunter eine kühle Mineralik; am Gaumen wie Samt und Seide, feinstes Tannin verleiht Halt, die Balance der Elemente ist einmal mehr hervorragend; im Abgang von grosser Länge. Ein finessenreicher, hocheleganter Barton, der zum Besten gehört, was in diesem Jahr produziert wurde. vvWine & Vinum

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Weinwisser über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru
-- Weinwisser: Hochfeines, elegantes Cassisbouquet, verführerisches Veilchenparfüm, gepaart mit hellem Tabak. Am sublimen Gaumen mit seidiger Textur, energiegeladener Rasse, herrlicher Extraktfülle und engmaschigem Körper. Im energiegeladenen aromatischen Finale frischer Holundersaft, Grafit und erhabene Adstringenz. Beeindruckende Leistung, auf bestem Weg zu besserer Note.

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Suckling über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru
-- Suckling: A classic Bordeaux that shows finesse and poise. This is understated, with a medium body, lovely texture and acidity, freshness and brightness. It shows firm tannins that aren't chewy. Very long and honest, with pure fruit. 92% cabernet sauvignon, 6% merlot and 2% cabernet franc.

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Giuseppe Lauria über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru
-- Giuseppe Lauria: Dichtes, ungemein tiefgründiges und konzentriertes Bouquet, frische schwarze Johannisbeere, Preiselbeeren, helles Graphit und duftiges Veilchenparfüm. Am saftig-eleganten Gaumen mit betörender Extraktfülle, getragen von einer seidigen Textur und Freude spendenden Rasse, bleibt dabei ungemein finessenreich, das engmaschige Tanningerüst passt perfekt zum durchtrainierten Körper und gibt der Finesse eine zusätzliche Dimension. Im finessenreichen extrem animierenden Finale hallt er lang nach mit rot-, blaubeerigen Früchten, aparter Terroirwürze und royaler Rasse und Frische nach. Das kann man getrost kaufen. Bravo! Fine Wine Guide

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Gerstl über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru
-- Gerstl: Erstaunlich dunkle und dichte Farbe. Der Duft wirkt im ersten Moment sanft und verspielt, zeigt bei näherer Betrachtung eine tiefgründige Frucht mit delikaten Terroirnoten. Schwarze Kirsche, Brombeere, Holunder dazu Graphit und Leder sowie ein Hauch von Trüffel. Es ist kein lauter Wein vielmehr überzeugt er durch seine Noblesse. Der Auftakt beginnt mit einem delikaten Fruchtschwall getragen von einer cremigen Tanninstruktur. Die Frucht ist reif und bringt einen sanfte Extraktsüsse hervor. Ein klassischer Léoville Barton der schon sehr früh Trinkgenuss verschaffen wird.
Leoville Barton
Léoville Barton ist eines der bekanntesten und besten Weingüter des Bordeaux und gehört zweifellos zu den besten Produzenten des linken Ufers. Das Château wurde bereits 1758 erbaut und gehört seitdem zur Elite des Bordeaux.
