Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B 2022

Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B 2022

Holzkiste

Zum Winzer

99–100
100
2
Merlot 86%, Cabernet Franc 14%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2056
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
pikant & würzig
3
Lobenberg: 99–100/100
Jeb Dunnuck: 100/100
Wine Cellar Insider: 99/100
Suckling: 98–99/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B 2022

99–100
/100

Lobenberg: Larcis Ducasse besteht 2022 aus 86 Prozent Merlot und 14 Prozent Cabernet Franc. 2022 kommt seltsamerweise in diesem trockenen, heißen Jahr einer Eleganz nahe, die ich gar nicht für möglich gehalten hätte. Die hätte ich einem Jahr wie 2020 oder 2021 zugestanden. Aber 2022?! Unglaublich! Die Nase ist die reinste Freude… So was Spielerisches! Gelbe Mango hinter roter Kirsche, dazu Zwetschge und ganz feine Lakritze mit Rosenblättern und Wiesenblumen. Schick und fein, burgundisch-leicht. Irgendwo zwischen Volnay und Pommard changierend. Nur Riechen reicht… Im Mund mehr Fahrt aufnehmend – dichter, voluminöser und kraftvoller. Aber trotzdem auf der verspielten Seite bleibend. Nur eben in der Frucht deutlich druckvoller. Es bleibt aber ein feiner, filigraner Wein. Er liegt gleichauf mit Pavie Macquin, der vom gleichen Team Derenoncour+Thienpont betreut wird, der in diesem Jahr den Vogel abschießt. Ein überragender Larcis Ducasse in direkter Nachbarschaft zu Pavie und Pavie Decesse, aber auf Larcis passt es noch besser. 99-100/100 *** Larcis Ducasse ist der Nachbar von Château Bellefont-Belcier. Zur anderen Seite liegt Château Pavie. Das sind die besten Lagen der südlichen Kalksteinhänge von Saint-Émilion, die Côte Pavie. Recht steil noch, Südexposition. Der Wein ist seit Jahren einer der Geheimtipps Saint-Émilions und schwer zu finden. Immer etwas modern, weil der Neuholz-Anteil relativ hoch ist. Aber gleichzeitig ist er auch ultrafein und poliert. Das Terroir ist auch in schwierigen Zeiten gut geeignet. Wie Pavie Macquin vinifiziert vom Team Derenoncourt mit Nicolas Thienpont.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

100
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B

-- Jeb Dunnuck: One of the more muscular, concentrated 2022s in my tastings, the 2022 Château Larcis Ducasse sports a deep ruby/plum hue to go with serious aromatics of ripe red and black cherries, smoked tobacco, new leather, truffle, and an incredible sense of crushed stone-like minerality. Rich, full-bodied, and massively concentrated on the palate, this intense, flawlessly balanced, voluptuous 2022 has a stacked mid-palate, velvety tannins, and fabulous length on the finish. I wouldn't be surprised to see this close down with 3-4 years of bottle age only to re-emerge after a decade. Based on 86% Merlot and 14% Cabernet Franc raised in 40% new oak, this modern-day legend has a terrific pH of 3.48 and an alcohol of 14.8%.

99
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B

-- Wine Cellar Insider: Opaque in color, just a single swirl brings out the flowers, oyster shell, licorice, smoke, black cherries, blackberries, and plum aromas. The palate is the perfect blend of intensity, concentration, lift, and length. The fruit glides and coats your palate with its non-stop, opulent waves of ripe, sweet, vibrant fruits, with their unique touch of crushed rocks and dark chocolate that show in the aftertaste. The finish builds, lingers, and expands for close to 60 seconds. I would not be surprised to see this score even higher after the wine has matured. The wine blends 86% Merlot with 14% Cabernet Franc. Drink from 2028-2060.

98–99
/100

Suckling über: Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B

-- Suckling: This is really precise with a lazer-guided fine tannin structure throughout the wine, and juicy and electric texture. It’s so refined and polished. Endless. Wonderful young wine with a terrific future. 98-99/100

Verkostungsnotiz

VVWine über: Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B

-- VVWine: Wow, was für ein Duft, diese Frucht ist umwerfend, Cassis und Brombeeren, Veilchen, Gewürze, ein Hit. Im Gaumen dicht und mit viel Eleganz, die Tannine sind wie aus dem Stein gemeisselt, die Frucht ist knackig, vollmundig, mit Schmelz und einem kalkigen Finish ist das einmal mehr ein top Larcis Ducasse von bezaubernder Schönheit. 2030-2060 96-98/100

Mein Winzer

Larcis Ducasse

Chateau Larcis Ducasse liegt am Hang von Saint Emilion und befindet sich seit über hundert Jahren im Besitz der Familie Gratiot. Das Gebiet von zehn Hektar besteht im oberen Hangbereich aus Lehm und Ton, im unteren Bereich aus eisenhaltigem Sand.

Chateau Larcis Ducasse 1er Grand Cru Classe B 2022