Lobenberg: Dieses Weingut direkt an den Hängen der Cotes von St. Emilion auf Kalksteinfelsen, wird seit vielen Jahren von Nicolas Thienpont geleitet (wie auch Pavie Macquin und Beausejour Duffau). Berater ist Stephane Derenoncourt. Larcis Ducasse liegt fast direkt neben Chateau Pavie, hier wird hier jedoch eine völlig andere Stilistik gepflegt. Finesse und Eleganz stehen absolut im Vordergrund. Die Nase ist für St. Emilion fast unbegreiflich, unwirklich fein, zart und frisch, berauschend burgundisch, Chambolle Musigny. So feine frische Zwetschge, rote Johannisbeere, reife Walderdbeere, ein wenig Himbeere, ein wenig Pfirsich. Alles zart und fein, extrem duftig. Feine Milchschokolade darunter, ganz feine Steinmineralität. Ein wenig Salz zieht sich durch. Der Mund ist ein Ansturm singender, feiner, frischer Frucht. Auch hier wieder frische Zwetschge, rote Kirsche, Zwetschgenschale, Sauerkirsche, auch ein wenig gelbe Frucht, Mango, jetzt kommt Mirabelle. Ganz feine Milchschokolade mit Nougat. Die Rasse überwältigt. Ich wüsste nicht, wo im Bordeaux ich diesen Wein verorten würde. Es ist eindeutig mehr ein Grand Cru aus Burgund in der gesamten Stilistik. Mit einem kleinen Hauch eines superfeinen Barolos. Der Wein ist wie ein 2005er mit etwas mehr Finesse und noch etwas mehr Pinot Noir, einfach nur schön! Unglaubliche Länge, er singt vor finessereicher Spannung. Selten so etwas Feines probiert, ziemliche Perfektion. 98-100