L'Etampe: Chateau l' Etampe Grand Cru 2024

Chateau l' Etampe Grand Cru 2024

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

95–96+
100
2
Merlot 70%, Cabernet Franc 30%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2046
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 95–96+/100
Jane Anson: 92/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau l' Etampe Grand Cru 2024

95–96+
/100

Lobenberg: 70 Prozent Merlot und 30 Prozent Cabernet Franc. Es gibt nur 6.000 Flaschen in 2024. 13 Volumenprozent Alkohol. Handlese vom 25. September bis zum 4. Oktober. Dunkles Rubinrot. Extrem duftige Nase. Total von der Cabernet Franc dominiert mit satter süßer Waldhimbeere und satter roter Herzkirsche. Unglaublich charmant! Viel Erdbeere dahinter, ganz helle Schokolade und eine sehr florale Note. Eine weiche Wolke… Extrem pikanter Mund. Wieder Himbeere ganz vorne, dahinter süße rote Kirsche, Erdbeere, aber auch Grafit, Minze und ein bisschen Chilischärfe, auch ein ganz leichter Hauch rote Johannisbeere. Ultrafein, geschliffen, poliert und tänzelnd. Guter mittlerer Gaumen aus vollreifen Beeren. Eine grandiose Hommage an den Hedonismus – so unglaublich geschmackvoll, so ein Leckerli! Langes Finale mit einer salzigen Himbeerspur, endend in Wohlgenuss. **** Château l’Etampe ist ein Grand Cru mit einer Fläche von nur 1,83 Hektar Weinreben, winzig klein, alles wird hier Handarbeit mit der Handschere gemacht. Der Boden der Weinberge besteht aus hellfarbigem Quarz (Sand / Kieselerde), der sich schnell und gut erwärmt. Der Weinberg hat somit den Vorteil einer Bodenwärmequelle. Diese uralten Sande spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Mineralhaushalts und der Regulierung des Wasserverbrauchs der Reben. Der von Bäumen gesäumte kleine Bach, der entlang der Weinreben fließt, kühlt die Bodenoberfläche an warmen Sommernächten und erleichtert so den Reifeprozess. Die Reben gedeihen in diesem gemäßigten Klima, das durch die Kombination des atlantischen Ozeans mit den Flüssen Dordogne und Garonne entsteht. Regen- und Hagelwolken neigen dazu, entlang der Flusstäler zu brechen, wodurch die Ländereien entlang des Figeac-Plateaus verschont werden. Der Weinberg verfügt über eine repräsentative Auswahl von Saint-Emilion-Sorten, wobei die Merlot durch die hier so wichtige und dominante Cabernet Franc ergänzt wird. Die Rebstöcke sind durchschnittlich 50 Jahre alt und in einer Dichte von 5.500 Stöcken pro Hektar bepflanzt. Die Weinberge von L’Etampe werden nach den Prinzipien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft kultiviert. Der Rebschnitt erfolgt nach der Doppel-Guyot Methode. Die Trauben werden von Hand gelesen, Parzelle für Parzelle in 10 kg Kisten. Die Trauben kommen vor dem Entrappen auf einen Rütteltisch und werden selektiv sortiert. Beim Entrappen werden die Beeren nicht angequetscht. Es beginnt also mit einer enzymatischen Gärung. Die Weine reifen dann in französischen Eichenfässern, von denen ein Drittel neu ist, für 16 bis 18 Monate. Das Weingut ist im Besitz der Familie Teycheney. Der Berater des Weingutes ist kein geringerer als Jean-Claude Berrouet, der frühere Winzer und Technischer Direktor von Chateau Pétrus, und sein Sohn Jean-Francois Berrouet. Sowie der eigentlich tätige junge Winzer des Chateaus, ein verrückter Weinfreak aus der Remy Martin Dynastie. Vergärung, Malo und Ausbau erfolgen hier komplett ohne Schwefel. Die Weine reifen dann in französischen Eichenfässern, von denen ein Drittel neu ist. Die Lage des Weinbergs ist direkt an der Abzweigung von St Émilion nach Pomerol, also im Zulauf auf Cheval Blanc oder auch kurz neben Château Figeac auf der anderen Straßenseite. Die Voraussetzungen und die Story sind perfekt. Zumal der Besitzer, ein sehr reicher Bauunternehmer, wenig eingreift, da es ihm einfach um Ruhm und Ehre geht. L’Etampe ist 2016 irgendwo wie ein Phönix aus der Asche auferstanden, mit neuen Besitzern und neuen Weinmakern. Das Weingut ist Demeter zertifiziert.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

92
/100

Jane Anson über: Chateau l' Etampe Grand Cru

-- Jane Anson: This is eserved, austere but well constructed with plenty of potential, rose petals, orange peel, redcurrant and raspberry, insistent acidities that are mouthwatering rather than overpowering. Teycheney family owners, winemaker Nicolas Géré, consultant Jean-Claude Berrouet and his son Jean-François, estate located in St Etienne de Lisse. Harvest 25 September to 10 October. 4.7% new oak. Indigenous yeast. Teycheney family.

19+
/20

Gerstl über: Chateau l' Etampe Grand Cru

-- Gerstl: 70%M, 30%CF, 13 Alk. 6400Fl. Produziert. Ein sublimes, tiefgründiges Parfüm betört die Nase, eher rotbeerig mit Noten von Tabak und schwarzen Trüffeln, erinnert etwas an einen grossen Pomerol. Ein Traum am Gaumen, zuerst begeistert die Frische, dann die perfekt darauf abgestimmte köstliche Süsse, ein aromatisches Meisterwerk, raffinierte Tanninstruktur, diese sind gut spürbar, extrem angenehm, dieser Wein hat Charme ohne Ende, gleichzeitig ist es eine stolze Persönlichkeit, es ist der letzte Wein, den ich nach 10 intensiven Tagen probieren, eine gewisse Müdigkeit stellt sich ein, aber der weckt meine Sinne nochmals, geht unter die Haut, ein richtiger Gänsehautwein, ich bin hin und weg. (mg)

Mein Winzer

L’Etampe

Ein bemerkenswertes Stückchen Land in einer außergewöhnlichen Umgebung. Gelegen auf dem Plateau de Figeac im Saint Emilion, in dem Dorf »Montlabert«, das UNESCO-Weltkulturerbe ist. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Chateau Cheval Blanc und Chateau Figeac. Das Chateau l’Etampe ist ein Saint Emilion...

Chateau l' Etampe Grand Cru 2024