Chateau Giscours 3eme Cru 2022
- 2
- Cabernet Sauvignon 65%, Merlot 35%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2034–2063
- Verpackt in: 6er OHK flach
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 97–98/100
- Suckling: 97–98/100
- Falstaff: 96/100
- Decanter: 96/100
- Galloni: 95–97/100
- Gerstl: 19+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Margaux
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Giscours, 10 route de Giscours, 33460 Margaux, FRANKREICH
In der 6er Holzkiste erhältlichq
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.
Chateau Giscours 3eme Cru 2022
/100
Lobenberg: Druckvolle, noch leicht verschlossene Nase. Einfach eine Vielfrucht-Nase! Üppig und satt mit feiner Lakritze, Minze und Eukalyptus, dazu Holunder Cassis. Nichts Aggressives, sondern einfach nur fein, reich, dicht und poliert. Überhaupt gar nichts Raues und trotzdem so unglaublich voluminös. Im Mund genau das wiederholend. Einfach satt – ein Maul voll Wein! Lakritze, schwarze und süße Furcht, Maulbeere und Cassis. Hochintensiv… Auch hier wieder Holunder und dann ganz viel Grafit. Ein salziges Finale mit dichten, satten, samtigen Tanninen. Ein ziemlich opulenter Wein. Ich finde ihn nicht ganz so komplex, nicht ganz so spielerisch in seiner multiplen Persönlichkeit wie Malescot St. Exupery. Leicht dahinter, aber ohne Frage ein großer Giscours. 97-98/100 *** Giscours ist ein 90 Hektar großes Weingut direkt in Margaux. Eine spektakuläre Lage direkt am südlichen Anfang der Appellation. Typische Garonne-Kiesböden mit tiefer Drainage, auch Lehm. Im Keller spontane Gärung, der Ausbau geschieht zu 50 Prozent in neuen Barriques, zu 50 Prozent im gebrauchten Holz. Die Weinberge stehen in Dichtpflanzung. Auch dadurch werden die Erträge stark reduziert. Pro Stock sind das dann nur etwa ein halbes Kilo Trauben. Giscours steht seit einiger Zeit sicherlich zusammen oder vor Malescot St. Exupery nur noch ganz knapp hinter Rauzan-Ségla, manchmal sogar davor. Nur noch Margaux und Palmer liegen ganz oben.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
/100
Suckling über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Suckling: This is a big move forward for Giscours. Full-bodied yet agile and fresh with tannins that are precise and integrated, with great beauty and length. Well-structured and vivid. Extremely fine yet defined tannins, and then it opens like a butterfly. 97-98/100
/100
Falstaff über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart tabakig, feine Kräuterwürze, ein Hauch von Cassis und Herzkirschen, mineralisch, kandierte Veilchen im Hintergrund. Stoffig, elegant, schwarze Kirsche, Brombeeren, integrierte, elegante Tannine, frisch und lange anhaftend, feine Süße im Abgang, zeigt das ganze Potenzial des Terroirs von Giscours. 96/100
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Decanter über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Decanter: A seriously impressive and beguiling Giscous in 2022 and one of the most elegant. A remarkable wine with gorgeous clarity and purity and just the most gentle seduction, even more so because it really doesn't feel as if it's trying too hard yet still delivering depth and complexity. Fresh and lifted, fragrant and so juicy but with textured tannins that give both the weight, structure and density to the quite bright, tangy, vibrant fruit. Nicely composed, feels quite powerful yet restrained and finessed offering lots of immediate drinking appeal but with a serious backbone that suggests long ageing too. Elegant, fineseed, subtle confidence with such cool minerality that gives freshness all the way through. It's not the most dense, or fleshy, but so refined. A compelling wine. Possible upscore in bottle. 3% Cabernet Franc completes the blend. 3.70pH. A yield of 27hl/ha, the lowest ever. No Sirene de Giscours this year. 100% grand vin. Ageing 17 months, 50% new oak. 10-15% press wine. Tasted twice. 96/100
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Galloni über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Galloni: The 2022 Giscours is a regal, sophisticated wine. Succulent red cherry, blood orange, spice, menthol and rose petal lend notable vibrancy and freshness throughout. Most surprisingly, the 2022 remains light on its feet, especially for a wine made from such low yields in a warm, dry year. Over the last few years Giscours has been one of the most improved properties in the Médoc. The 2022 is another step in that direction. Sublime. 95-97/100
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Gerstl über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Gerstl: Der Duft zieht mich vom ersten Moment an in seinen Bann. Giscours war ja schon immer eine feste Grösse in Margaux, aber mit diesem Jahrgang sprengt er alle Grenzen. Das Bouquet ist total harmonisch mit viel reifer Frucht, Frische, Tiefgang und Eleganz. Kirschenfrucht, Brombeere, Zwetschge, Heidelbeere und ein Hauch von rotbeeriger Frucht. Florale und würzige Aromen im Hintergrund geben dem Wein einerseits einen tänzerisch eleganten, aber auch einen kraftvoll tiefgründigen Charakter. Auch die Farbe lässt erahnen, dass es sich hier um einen dichten und konzentrierten Jahrgang handelt. Ausgesprochen gut ausbalanciert präsentiert sich der Gaumen, saftig und frisch dank der Säure. Viel reife Frucht präsentiert sich gleich vom ersten Gaumenkontakt an mit einer angenehmen und delikaten Extraktsüsse. Der Giscours 2022 schafft es, die Konzentration des Jahrgangs in ein elegantes Kleid zu legen und sich so mit einer unbeschreiblichen Noblesse zu präsentieren. 19+/20
Parker über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Parker: With the 2022 Giscours, this estate takes another step up, delivering a deep and characterful wine redolent of cherries, dark berries, violets, peony and forest floor. Medium to full-bodied, broad shouldered and layered, it's deep and elegantly muscular, with impressive concentration, abundant but refined tannins and a structural authority reminiscent of the great Giscours vintages of the 1970s. Why is it so good? There are many reasons, but one is the high proportion of old vines—almost 60% of the blend deriving from vines that are over 50 years old—in a vintage that favored vines with deep, well-established root systems. Another is the increasing precision of harvesting at this address: Giscours's old vines are frequently co-planted with younger replacements that have filled any gaps in the ranks over the years; so, blocks are now picked in two or three passages instead of all at once, with the younger vines picked first. 94-96+/100
Jeb Dunnuck über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Jeb Dunnuck: Clearly one of the finest vintages from this château, the 2022 Château Giscours reveals a dense purple hue to go with beautiful Cabernet-driven aromatics of smoky blue fruits, iron, lead pencil, and spring flowers, as well as an almost marine-like character developing with time in the glass. Medium to full-bodied on the palate, it has silky, perfectly integrated tannins, a great mid-palate, and outstanding length. It's a serious, age-worthy, incredibly impressive wine in the making. 94-96/100
Revue du Vin de France über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Revue du Vin de France: 2022 will boast many records, including that of the lowest yield. This wine is also unusually concentrated whilst revealing a luminous, vibrant aspect to its fruit flavours. No sulphur was used during the vinification, and the result is a very expressive, pure profile. The 'grand vin' accounts for 100% of the production. 95-96/100
Weinwisser über: Chateau Giscours 3eme Cru
-- Weinwisser: 64 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot, 3 % Petit Verdot, 3 % Cabernet Franc. Delikates Bouquet, frischer Schattenmorellensaft, getrockneter Thymian, roter Johannisbeernektar und zartes Fliederparfüm. Am komplexen Gaumen mit seidiger Textur, balancierter Rasse, engmaschigem Tanningerüst und durchtrainiertem Körper. Im konzentrierten, langanhaltenden Finale Wildkirsche, dunkle Schokolade und Graphit gepaart mit edler Salznote. Es wurde dieses Jahr kein Zweitwein produziert. 95-96/100
Giscours
Nach immensen Investitionen in Weinberg und Keller ist Château Giscours nun mit modernster Kellertechnik ausgestattet. Die Weine sind heute der Inbegriff der aromatischen Brillanz.