Lobenberg: Das Weingut des leider zu früh verstorbenen Denis Dubourdieu. Barsac mit den hohen Frostschäden. Climens wurde gar nicht erzeugt, Coutet war stark betroffen. Und Doisy Daene muss jetzt die Ehre der Appellation retten. Ich fange mit dem Mund an, denn der Mund ist berauschend. Der Mundeintritt ist wirklich ein geniales Ereignis. Bitterstoffe und Fruchtaromen und sogar satte Blumigkeit. Das Ganze ist so hochkomplex und gleichzeitig so frisch von der Säure, das macht richtig Spaß. Immer wieder bin ich versucht einen Schluck zu nehmen. Schlucke es zum Teil runter. Diese Bitterhonig-Note, ich weiß, es gibt diese Bezeichnung nicht, aber anders kann ich es nicht ausdrücken. Diese leicht verbrannte Karamelle. Das Ganze in Mango und Passionsfrucht schwimmend. Papaya kommt wieder hoch, richtig überreife Papaya. Und irgendwie läuft das in einen Topf voll Vanillesauce hinein. Dieser Wein ist ein Dessert-Ereignis für sich. Man braucht ihn nicht als Essensbegleiter. Das ist vielleicht nicht ein ganz großer Wein in der Betrachtung von Jahrzehnten, aber es ist ein sensationelles Unikat. Es hat ein Alleinstellungsmerkmal. Ich bin geflasht von diesem Doisy Daene 2017. 97-98/100