Chateau de Saint Cosme: Condrieu 2023

Chateau de Saint Cosme: Condrieu 2023

2
Viognier 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2043
Verpackt in: 6er
9
niedrige Säure
voll & rund
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 95/100
Jeb Dunnuck: 93/100
Galloni: 92/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Condrieu 2023

95
/100

Lobenberg: Louis Barruol will aus seinen Condrieu keine »fat bastards« machen, wie er viele Condrieu gerne nennt, sondern einen geschliffenen, straighten, fast schlanken Ausdruck von Viognier. Man möchte meinen, dass das in einem Jahr wie 2023 schwer möglich wäre, aber Louis hat das mehr als gut hinbekommen. Wenn man es nicht wüsste, könnte man vom Geschmack ausgehend kaum annehmen wie heiß und trocken der Sommer an der Nordrhône war. Wir haben deutlich herbale, balsamische Noten, Salbei, grüner und weißer Tee, Anis und Anemone. Schöner Grünstich von Limette und grüner Aprikose im weißen Pfirsich. Lang und aromatisch, ohne jemals den Eindruck von Schwere zu entwickeln. Das ist großer Condrieu wie ich ihn gerne trinke, schnörkellos gut.

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

93
/100

Jeb Dunnuck über: Condrieu

-- Jeb Dunnuck: Honeyed citrus, apricot, white flowers, and crushed stone minerality all emerge from the 2023 Condrieu. Medium to full-bodied and beautifully textured on the palate, it shows the rich, supple style of the vintage yet stays balanced and pure. This classic Condrieu will be best enjoyed over the coming 5-7 years. Drink 2025-2032.

92
/100

Galloni über: Condrieu

-- Galloni: Bottled in July 2024, the 2023 Condrieu unfurls with vivid orange blossom, apricot, ripe peach and a touch of quince. Lemon flesh adds more nuance. Medium- to full-bodied and creamy textured, the generous 2023 boasts sufficient freshness to keep it all in check. It closes with a resonant echo on the complex finish.

Mein Winzer

Chateau de Saint Cosme

Gigondas ist zusammen mit der Appellation Chateauneuf-du-Pape sicherlich die spannendste und innovativste Region der Rhone und der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme gehört nicht nur laut Robert Parker zusammen mit Santa Duc und Bouissiere zur Creme de la Creme der Appellation.

Condrieu 2023