Lobenberg: Ganz am Ende der Appellation Saint-Émilion gelegen, kurz vor Castillon. Auf einer Kuppe über allem thronend. Drei Terroirs: Reiner Kalkstein auf dem Hügel, der Abhang mit Lehm und tiefere Teile mit Sand, was sehr viel feinere Weine ergibt. De Pressac ist nun seit vielen Jahren, spätestens seit dem großen 2010er, aber auch mit den fantastischen 2015er und 2016ern, in der ersten Reihe Saint-Émilions angekommen. In 2020 mit reicher, schwarzer, dichter Frucht. Feine Schwarzkirsche, Lakritze und Veilchen, gut verwoben. Gute fleischige Mitte, intensiv und mit Länge. Irgendwie das Gegenstück von Château Meyney in Saint-Estèphe. Weil alles passt. Reich, dicht, eindrucksvoll, aber der Wein erschlägt nie, sondern er bleibt fein, ist sogar schick und hat eine gewisse Eleganz. Es ist kein Riese, aber sehr gehobenes Mittelfeld. Wunderbarer de Pressac. 96+/100