Lobenberg: Climens wie immer aus 20 verschiedenen Fässern probiert. Dieser Wein wird sich später unterteilen in den Zweitwein Cypres de Climens und in den Erstwein. In der Lese und Vinifikation wird hier noch keinerlei Unterscheidung gemacht. Es ist eine reine Fassselektion. Ein Drittel wird zum Zweitwein degradiert, der preislich wahnsinnig interessant ist und nur ein Drittel bis ein Viertel des Erstweins kostet, dem Erstwein inhaltlich aber nicht dramatisch nachsteht. Der Cypres ist ein wenig leichter, wie man bei Verkostungen in den Vorjahren merken kann. Hat aber die gleiche Typizität und den gleichen Spannungsbogen. Auch allemal für 50 Jahre Leben gut. Jetzt zeigen sich die verschiedenen Fässer des 2011er Climens fast ähnlich spannend, wie seinerzeit der grandiose 2009er. Und der hervorragende 2010er. Eine grandiose Serie von drei überragenden Jahrgängen. Extrem fein, extrem harmonisch mit toller Säure. Hier kommt das Kalksteinterroir durch und die 100% Bestockung mit Semillon führen zu einem wirklich grandiosen Ergebnis. Lediglich Yquem in Sauterne kann den Anspruch erheben, sich mit Climens zu messen, aber in Wahrheit ist Climens auch ob des speziellen Terroirs sicherlich der beste Süßwein Bordeauxs. Aus den unterschiedlichen Fassmustern spricht schon eindeutig ein 97 bis 100 Punkte Wein. Da die schwächste Fässer final in den Zweitwein „Cipres“ gehen, bleibt nur die erste Sahne für den Erstwein. Und die Rückverkostung der Jahrgänge 2009 und 2007 ergab, dass der Zweitwein dem Erstwein immer nur 3-4 Punkte nachstand. Also ist der Cypres de Climens 2011 mit 94-95+ Punkten sicherlich richtig bewertet. Climens selbst notiert bei mir bei 98-100.