Corton Grand Cru Blanc Sans Soufre Ajoute 2021

Chandon de Briailles: Corton Grand Cru Blanc Sans Soufre Ajoute 2021

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

95–97
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2041
Verpackt in: 6er OHK
9
voll & rund
exotisch & aromatisch
mineralisch
3
Lobenberg: 95–97/100
Decanter: 94/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Corton Grand Cru Blanc Sans Soufre Ajoute 2021

95–97
/100

Lobenberg: Dieser weiße Corton Grand Cru ist eine absolute Seltenheit. Fast alle weißen Corton kommen normalerweise aus den Corton-Charlemagne Parzellen, dieser hier aber nicht. Er wächst im hervorragenden, aber eigentlich Pinot Noir geprägten Corton-Bressandes, der eine Ostausrichtung aufweist. Die Parzelle sitzt weiter unten am Hang, unterhalb des östlichen Teils von Corton-Charlemagne, dort wo der Boden schon tiefgründiger wird und mehr Lehm enthält. Wir haben hier also immer satte Power und hohe Reife in diesem Corton Blanc. Das ist ein außergewöhnlicher Chardonnay und sicher einer der seltensten weißen Grands Crus des Burgunds. Für alle Weißweine gilt bei Chandon der gleiche Ausbau mit minimalistischer Philosophie: Ganztrauben-Direktpressung dann wird der Saft direkt per Schwerkraft in den Keller geleitet zur spontanen Gärung mitsamt Malo im überwiegend alten Barriques. Dort verbleibt der Wein ohne Batonnage und ohne Abstiche oder sonstige Eingriffe für 12 bis 14 Monate unangetastet im selben Fass bis zur Abfüllung auf der Hefe liegen. In 2021 war der pH-Wert so tief und der Wein so stabil und in sich ruhend, dass die Domaine sich entschieden hat ihn ohne zugesetzten Schwefel abzufüllen. Im Grand Cru-Bereich ist das im Burgund eine absolute Rarität, das traut sich kaum jemand, aber es macht die Weine dann natürlich etwas früher zugänglich. Eine dichte, versammelte Nase klingt hier an. Bauernbrotkruste, Birne und Mandarine, frische Zitruseinschübe. Aber aktuell dominieren eigentlich vor allem hefige, steinige und kreidige Nuancen über die Frucht. Muschelschale und Meeresbrise liegen wie ein kalkig-salziger Schleier über allem. Am Gaumen viel Druck und Power zeigend, wow, da ist richtig was los im Mund. Säure, Salz und feine Gerbstoffe geben Struktur und verbinden sich mit der kreidigen Mineralität zu einem festen Gerüst. Da kommt auch etwas lehmig-tonige Mineral-Anmutung im griffigen, langen und einnehmenden Nachhall. Der Wein steht wie ein Fels in der Brandung. Das lässt auch auf sein gutes Alterungspotenzial schließen. Einer der seltensten und zugleich spannendsten weißen Grands Crus des Burgunds. 97/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

94
/100

Decanter über: Corton Grand Cru Blanc Sans Soufre Ajoute

-- Decanter: This magnificent wine initially has a bright lemon peel note, but as it opens up, there is something riper and richer, with quince, apricot, and hazelnut aromas. The texture is waxy and dense with lots of extract, yet the richness is balanced by the crisp acidity of the year. In 2021, the grapes came from Bressandes in Aloxe, giving a rich result; normally, grapes from Chaumes are blended in as well. The yield here was good – 20 hl/ha, giving seven barrels, one of which was new. 94/100

Mein Winzer

Chandon Briailles

Die Domaine Chandon de Briailles wurde 1834 im beschaulichen Savigny les Beaune gegründet. Diese kleine Gemeinde verfügt über grandiose Weinberge mit etwas höher gelegenen Parzellen in den waldigen Tälern zwischen der Stadt Beaune und dem Corton Berg. Seit 2001 wird die Domaine von Francois de...

Corton Grand Cru Blanc Sans Soufre Ajoute 2021