Lobenberg: Die Reben sind rund 40 Jahre alt und stehen auf Argilo-Calcaire. Von Bollinger bis Billecart-Salmon sind viele der Top-Häuser in Avenay-Val d’Or, der Heimatgemeinde von Augustin, unterwegs, weil es so ein super Terroir ist. Akribische und tiefgreifende Biodynamie in den Weinbergen. Im Winter weiden Schafe zwischen den Reben, ab der growing season ist dann fast alles Handarbeit. Die Reben sind in der Regel dauerbegrünt, es wird nur wenn nötig gepflügt, auch die Unterstockarbeit geschieht überwiegend manuell. Der Ausbau der Grundweine erfolgt zu jeweils 30 Prozent in Fässern und Tonamphoren und der Rest in emaillierten Tanks. Es gibt kein Edelstahl bei Augustin, das Material ist den Biodynamikern viel zu steril. Sie nutzen für ihre Grundweine ausschließlich Holzfässer unterschiedlicher Größen aus lokalem Holz und ein paar Tonamphoren, sowie emaillierte Tanks für die Reserveweine. Der Amme Pinot Noir ist schon in der Nase eine Energiebombe mit feiner Nussigkeit. Ich finde zerstoßene Muschelschale, etwas Feuerstein, eingekochte Quitte und Erdnussflips. Reiche, seidige Textur mit cremiger Perlage. Tolle Harmonie im Mund, die mit feiner Länge ausklingt. In sich ruhend. Laut der Domaine ein Champagner, der das Chacra eines Menschen wieder in Einklang bringt. Marc Augustins Frau ist pflanzenkundliche Heilerin – und durch dieses Metier sehr interessiert an der Wirkung der biodynamischen Champagner ihres Mannes. Es ist eine Familie, die das Ganze in Einklang mit der Natur sein als Totalkonzept leben. Sie hat Tests durchgeführt, die diesem Amme Pinot Noir wohl eine deutlich intensivere Wirkung auf das »Chacra« nachweisen. Ob man nun das eigene Chacra in Einklang bringen mag oder einfach einen großartigen, feinen und sehr eleganten Pinot Noir zu Gemüte führen möchte, macht man mit diesem Stoff auf jeden Fall nichts falsch. Meine vinophile Seele hat er jedenfalls angesprochen.