Lobenberg: Die Reben für diesen Wein wurden 1961 gepflanzt und stehen nur wenige Meter außerhalb der Barolo Appellation in San Sebastiano. Die Lage ist direkt außerhalb von Monforte d’Alba in Richtung Novello gelegen. Zur Zeit, als 1966 die Grenzen der Appellation gezogen wurden, konnten die Nebbiolo-Trauben in diesem Terroir noch nicht regelmäßig voll ausreifen, daher wurden dort hauptsächlich Dolcetto- und Barbera-Reben angepflanzt. Für die ärmeren Bauern war das damals sogar ein Vorteil, denn so hatten sie höhere Erträge und zudem können Dolcetto und Barbera früher verkauft werden als Barolo, was ihren Cashflow sicherte. Würde die Grenze heute nochmals neu gezogen werden, wäre San Sebastiano mit Sicherheit innerhalb der Barolo DOCG. Während der Langhe Nebbiolo mit »floating Cap« gemacht wird, also die Traubenschalen schwimmen während der Gärung an der Oberfläche des Tanks, wird dieser Nebbiolo d’Alba hingegen genauso wie die Barolo-Weine des Weinguts zwei Wochen lang mit »Submerged Cap« gemacht, dabei werden die Traubenschalen mit einem Netz unter der Weinoberfläche gehalten, was zu einer sanfteren Extrahierung der griffigen Nebbiolo-Tannine führt. Der Ausbau erfolgt ungefähr eineinhalb Jahre lang im 35 hl fassenden Botti, bis der Wein im März des zweiten Jahres nach der Lese abgefüllt wird. Mittleres, leuchtendes Rubinrot mit einem Touch Orange. Herrlich duftende, expressive und intensiv aromatische Nase von duftendem Potpourri, roten Rosenblüten, reifen Himbeeren und Erdbeeren mit einem Touch süßer Vanille und brauner Gewürze. Der Duft des Weins verspricht einen Nebbiolo mit mediterranem Einschlag in einer Intensität, die tatsächlich mit so manchem Barolo mithalten könnte. Auch im Mund ist der Stoff der Hammer! Die alten Reben haben ihre Frucht in diesem Jahrgang phänomenal konzentriert und dabei spielen diese Aromen mit der Frische – die Höhenlage lässt grüßen! Intensive reife Himbeere mit vibrierend geradliniger roter Kirsche. Die Tannine sind geschliffen und rund, sie legen sich elegant auf die Zunge. Getrocknete und frische Kräuter, sogar ein Hauch erfrischende Minze, etwas Nougat und eine wunderbar animierende Salzigkeit klingen lange nach. Cremig und doch schwebend lässt mir dieser Stoff das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ein wunderbarer Wein, der mich durch seine Zugänglichkeit und seine schöne Präzision in den Bann zieht. Ganz nach der Philosophie des jungen Weinguts mit »Lecker-Gen«.