Lobenberg: Der Weinberg ist 2,5 Hektar groß, die Exposition ist Süd, Südwest. Alles liegt auf 250 Höhenmetern. Das Terroir ist überwiegend Kalkstein mit weißem Lehm und einem Teil Sand dazu. Dies macht auch die Feinheit des Weines aus. Die Reben sind ungefähr 30 Jahre alt, gut 4000 Stöcke pro Hektar. Der Wein wird in Tini vergoren, das sind traditionelle 50 HL fassende Holzfässer, die nach oben hin schmal zulaufen. Danach geht der Wein für 20 Monate in große Eichenfässer von Gamba aus französischem Holz und von Stockinger aus slowenischem Holz und nach der Abfüllung folgen weitere 24 Monate Flaschenlager, bevor der Wein auf den Markt kommt. Diese Asili Riserva wurde also 2022 abgefüllt. Mittleres, leuchtendes Rubinrot mit einem Hauch Orange. Momentan ist der Wein mit einer leichten Reduktion noch etwas verschlossen. Dennoch kann man schon einen Eindruck von seiner tiefen Komplexität bekommen. Die Nase ist ultra elegant, geradezu burgundisch, dabei aber auch herrlich zart und würzig. Leder, frisches Fleisch, Blut, animalische Aromen, Nelken, süße, braune Gewürze und eine intensive, zart rauchige, dunkle Mineralität. Herbstliche Wald-Aromen mit nobel duftendem weißen Trüffel, gefallener Blätter und frisch gedrehter nasser Erde. Unendlich komplex und voller feiner Eleganz. Der erste Schluck – Wow! Für eine Giacosa Riserva ist dieser Wein im Mund schon erstaunlich zugänglich. Die vielen, feinen Tannine werden in einer Welle roter Frucht weggeschwemmt. Der absolute Hammer! Sooo verführerisch – die Balance in diesem Wein ist himmlisch! Rote Frucht von Johannisbeeren und Sauerkirschen bleibt im Mund haften. Das ist ein Wein, den man in einer Blindprobe gegen die Grand Cru Weine aus Vosne-Romanée schmuggeln kann – er wird stolz und aufrecht daneben stehen. Teer und mineralische Würze im vielschichtigen und doch so zarten Nachhall. A class of its own – aber nicht wegen Power, sondern wegen der unsagbar schönen Feinheit des Weins. Vielleicht die sinnlichste Giacosa Riserva ever.