Lobenberg: Zarates Rosé wächst natürlich wie alles andere auch auf kargen Granitböden. Es ist eine Cuvée aus den autochthonen Rebsorten Caino Tinto, Espadeiro and Albarino, Rot und Weiß gemischt also. Der Wein wird im Edelstahl ausgebaut und dabei drei Monate auf der Feinhefe belassen. Eine Nase, die deutlich von den steinigen Granitböden berichtet, etwas Rauch, angeflämmte Himbeere, Hagebuttentee, Cranberry, warmer Sandstein, ein kleiner Touch Rosenblätter und Austernschale. Eine Mischung aus rauchiger, hellroter Frucht zwischen Waldbeeren und Sauerkirsche auf steiniger Unterlage. Erinnert ein kleines bisschen an den genialen Rosé, den Antonio Macanita auf den vulkanischen Azoren keltert. Durchaus vollmundig und kraftvoll für einen Rosé, druckvoller Körperbau. Auch hier helle rote Waldfrüchte, Sauerkirsche, etwas Blutorange, ganz feine, animierende Bitterstoffe im Nachhall, daneben aber auch eine schöne Extraktsüße, obwohl der Rosé ganz durchgegoren ist. Auch hier ein bisschen Rauch und Terroirabdruck im salzigen Abgang, in dem sich auch die für Galizien typische, prägnante Säurespur nochmal deutlich abzeichnet. Genug Substanz und mediterrane Würze hat der Wein auf jeden Fall, um auch gegrillten Fisch oder Gemüse hervorragend zu begleiten, ein gastronomischer Rosé im besten Sinne. Die Nase hat sich leicht geöffnet, der Rauch ist etwas verflogen und jetzt dominiert salzige Himbeere. Das ist schon ein schicker Rosé, mundwässernd, saftig, mineralisch-salzig, rassige Säure, was sicher auch vom Albarino-Anteil kommt, dazu schön trocken, gute Länge und viel Power. Toller Terroirwein aus Galizien. 94/100
2023 war sehr warm, aber er ist deutlich kühler und balancierter als der noch heißere und trockenere 2022. Nicht so aufregend und extrem wie 2021, eher eine reife und harmonische Version von 2020. Und so ist 2023 durchaus eine Fortsetzung der so großen Jahrgänge seit 2019. Luis Gutierez, Parkers Mann für Spanien, fasst den Jahrgang 2023 anhand von Alvaro Palacios Weingütern ganz im Westen und ganz im Osten, somit Landesübergreifend so zusammen: 2023 was an even more generous crop than 2022 … the wines have better balance, and it doesn't feel like a warm year at all. In fact, the wines feel more like they come from a cool year. It's a vintage that has a tendency toward reduction, not as much as 2020, but still reductive. But it's an elegant, stony reduction...The quality of the 2023s is stunning. There is a level of precision, cleanliness, symmetry and elegance that, if the end of the élevage and the bottling goes as expected, I must conclude that 2023 might be the finest vintage ... There might be other individual wines that reach higher peaks, but as an overall portfolio, the vintage 2023 represents the strongest collection ever produced.