Lobenberg: Roland Velich hat uns jetzt 2024 noch einmal eine ganz kleine Menge dieser Rarität aus seiner Schatzkammer freigegeben. Dementsprechend streng limitierter Stoff. Dazu kommt, dass dieser Wein gar nicht mehr produziert wird. Das ist jetzt so perfekt angereift mit tiefer, dunkler Würze in der Nase zu Beginn. »Alte Reben« heißt bei Moric immer wirklich alt, also zwischen 50 und bis zu 100 jähre alte Blaufränkisch-Stöcke. In der Nase jetzt perfekt gereift mit feiner, tiefdunkler Würze und viel Steinigkeit zu Beginn. Graphit, warmer Scheifer, dazu kommen leicht erdige und auch fleischige Nuancen. Brombeere, Schwarzkirsche, schwarze Olive, Wacholder und Sandelholz. Am Gaumen kommt dieser Blaufränkisch mit unheimlicher Dichte und fester Struktur daher. Konzentriert und zupackend mit gestriegelten Tanninen, aber so unglaublich elegant eingebunden. Ist jetzt total in Balance, wirkt dadurch sogar eher samtig am Gaumen mit feinen Veilchennuancen. Das könnte auch großer Barolo sein, wenn man das blind ins Glas bekommt. Die Mineralität ist fesselnd, feinstes Gesteinsmehl und eine weiche, aber deutlich tragende Säure komplettieren das Gesamtbild. Wow, was für ein Langstreckenläufer! Wenn im Abgang leichte Bitternoten dazu kommen, dann immer eingebunden mit einer frischen Fruchtsüße von Himbeere und feinem Salz hinterher. Hier passt einfach alles zusammen. Frucht, Druck, Eleganz, Säure, Tannin – Blaufränkisch in großer Perfektion, Roland Velich ist eben nicht ohne Grund der absolute Meister was diese Rebsorte angeht. 97/100