Lobenberg: Sibi et Paucis ist die Kellerreserve des Weinguts. »Wir haben uns bewusst dafür entschieden, jedes Jahr einen kleinen Teil unserer drei Nebbiolo-Weine in unserem Keller zu behalten, einige Flaschen Cannubi Boschis (ab dem Jahrgang 2014 trägt die Lage den Namen »Aleste«, nach Barbara Sandrones’ Kindern Alessia und Stefano), Le Vigne und Valmaggiore. Wir gönnen ihnen eine längere Reifezeit: 10 Jahre für Barolo und 6 Jahre für Valmaggiore. In unserer Weinbibliothek finden sie optimale Bedingungen, um zu ruhen, sich zu verfeinern und noch perfekter zu werden.« Der Barolo Le Vigne ist eine Cuvée aus verschiedenen Lagen, inklusive der Toplagen Villero in Castiglione Falletto und Baudana Castiglione in Serralunga. Die Bearbeitung beider Barolo-Weine erfolgt bei Sandrone auf die gleiche Art und Weise. Vollständige Entrappung, acht Tage kalte Mazeration, dann weitere drei Wochen Fermentation im Stahltank mit anschließender Verweildauer auf der Schale. Verwendet wird nur der Vorlaufwein nach der Vergärung, kein Presswein. 24 Monate langer Ausbau, hauptsächlich in gebrauchten 500 Liter fassenden Tonneaux, 20-25 Prozent davon sind neues Holz. Währenddessen erfolgt kein Abzug, keine Bâtonnage. Dieser Jahrgang wird 2026 als Sibi et Paucis ein zweites Mal auf den Markt gebracht. Tiefes, leuchtendes Rubinrot. Tiefgehend und erdig mit reifen Heidelbeeren und etwas Schwarzkirsche. Schwarze Oliven, zart verwobener Pfeffer, duftende ätherische Kräuter, reife Herbstwald-Aromen und belebender Earl Grey Tea wabern aus dem Glas. Der Wein hat diese beeindruckende Kombination aus tiefer Erdigkeit und eisenhaltigen, mineralischen Noten im Spiel mit frischen, eher zitrischen Aromen. Die Würze von Blut und frischem Fleisch taucht immer wieder auf. Im Mund trifft erst eine monumental saftige Welle an reifer Kirschfrucht auf die Zunge und überwältigt mich beinahe mit vermutlich Millionen ultra klein geschliffener Tannine im Schlepptau. Ein Wein von großer, monumentaler Struktur! Schwarzkirschen, Pflaumen, auch Trockenpflaumen, weiße Lakritz hinterlassen im Nachhall diese animierende und tiefgreifende Würze im Mund. Das ist schon »Next Level!« Ein Wein für Liebhaber der Struktur, mit langem Reifepotenzial. Der große Jahrgang 2016 kann meiner Meinung nach schon dekantiert und getrunken werden, ABER ich bin bei meiner Probe im Oktober 2025 sicher, dass er in ein paar Jahren sogar noch besser sein wird!