Lobenberg: Alles handgelesen, alle Trauben einzeln behandelt, Beere für Beere. Extreme Selektion und Bereinigung von allem Faulen und Grünen. Die Maische kommt in gekühlte Tanks, und der Most wird nach zwei Tagen abgepumpt. Vergärung zu einem Viertel in Eichenfässern für 9 Monate, dabei Bâtonnage einmal in der Woche. Der Rest verbleibt in Edelstahl. Keine 700 Flaschen hergestellt! Man betont hier deutlich, dass es sich um Terrantez do Pico handelt, und nicht um Terrantez do Madeira oder Terrantez do Dão. Das sind andere Rebsorten. Vor zwanzig Jahren gab es von dieser Rebsorte keine Hundert Stöcke mehr! Hier haben wir sicherlich den komplexesten Wein der Azoren. In der Nase zunächst die üblichen Verdächtigen. Ananas, Grapefruit und leicht jodiertes Salz. Aber da kommen dann noch betörende Anklänge von Melone und Moschus. Fast eine Art Rauchigkeit, die Tiefe und Spannung bringt. Am Gaumen findet die Vielschichtigkeit aber keine Grenzen mehr. Die Textur ist fein cremig, mit ein wenig Melone und Birne. Dagegen steht aber die Säure und die typisch azorische Mineralik. Die Säure ist tief und iin sich ruhend, dabei doch ungemein präsent. Die Mineralik ist natürlich vom Salz geprägt. Dazu kommen aber gerbannte Zitronen und Grüntee. Alles ohne die klare Frische dieses Weines zu verlassen. Dieser Wein ist so grandios ausbalanciert im Wechselspiel zwischen Frucht, Säure und Salz und Textur. Nichts geht in die Breite, sondern ist so unglaublich harmonisch und geradlinig. Bis hin zum Abgang hat hier alles einen ungemeinen Zug! Hier haben wir schon ein großes Maß an Komplexität erreicht. Dieser Wein ist sicherlich ein Paradebeispiel und DER Grund dafür, Wein von den Azoren wieder auf die portugiesische Weinkarte zu setzen, und damit in die internationale Öffentlichkeit zu tragen. Antonio Macanita makes Azores great again!