Langhe Freisa La Villerina Secca 2021

Azienda Agricola Brovia: Langhe Freisa La Villerina Secca 2021

Zum Winzer

93–94+
100
2
Freisa 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2036
Verpackt in: 12er
9
pikant & würzig
unkonventionell
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93–94+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Langhe Freisa La Villerina Secca 2021

93–94+
/100

Lobenberg: Eine autochthone Rebsorte, die es nur hier in der Langhe gibt. Nur von wenigen Erzeugern, ganz selten noch kultiviert, bedroht vom aussterben, eine Rarität. Überwiegend sogar als Frizzante gefüllt wie bei Mascarello. Hier bei Brovia allerdings still, schwarz, trocken und sehr reichhaltig. Eine Rarität, die in Castiglione Falletto direkt in der Lage Villero gepflanzt ist. Der Name spielt mit der Lage, Villero darf nur der Barolo heißen. Man hätte hier genauso gut Nebbiolo für den Barolo pflanzen können, aber es war einfach eine Freude für Alex Sanchez ein bisschen Freisa (900 Flaschen) zu haben. Der Wein hat 13,5% Alkohol und steht fast schwarz im Glas. Und so reichhaltig die Optik ist, so reichhaltig ist auch der Duft. Wuchtige schwarze Zwetschge mit erdigen Aromen dazwischen. Maulbeere, Johannesbrotbaum, eine leichte Exotik mit Orangenschale. Dazu satt Veilchen. Auch im Mund reich und dicht. Üppige Schwarzkirsche und vor allem wieder diese fast üppige, fast fett daher kommende reife Pflaume. Aber nicht überreif, sondern nur dicht und schiebend. Ganz samtig, reif, voluminös und trotzdem schöne Säure, schöne Frische zeigend. Nicht fett wie ein Merlot, eher wie ein argentinischer Malbec oder ein Baga aus Portugal. Ein Wein, der irgendwo zwischen einem extrem dichten Dolcetto und einem Barbera und einem Malbec liegt. Trotzdem hat er nicht diese immense Sauerkirschdichte, sondern eben sehr viel mehr Zwetschgen. Dazu vielleicht etwas Brombeere und Maulbeere. Das ist eine sehr eigenwillige, lustige Kreation, die allerdings so reich und dicht ist, dass sie eigenständig getrunken werden kann. Ein völliger Gegensatz zum Sparkling Freisa von Mascarello. Hier haben wir einen richtigen, fast großen Wein. Ich bin schwer beeindruckt, werde aber nur Minimengen bekommen, denn es gibt nur Wein aus winzigen Erträgen. So sind es lediglich 900 Flaschen an Gesamtmenge. Wenn ich 60 kriege bin ich gut und zufrieden. Ich werde es versuchen. Auf jeden Fall eine Bereicherung und eine tolle Erfahrung. 93-94+/100

Jahrgangsbericht

2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.

Mein Winzer

Azienda Agricola Brovia

Die Geschichte des Weinguts der Brovia in Castiglione Falletto reicht bis in das Jahr 1863 zurück. Nach einem mehrjährigen Stillstand in der Weinproduktion nahmen sich 1953 Giacinto, Raffaele und Marina Brovia ein Herz und starteten quasi wieder von Null. Von Anfang an an setzte die Familie dann nur...

Langhe Freisa La Villerina Secca 2021