Lobenberg: Der Wein stammt aus besten Rüdesheimer Lagen, viele Steillagen dabei. Die Große Lage Berg Roseneck Katerloch, Berg Schlossberg und Bischofsberg, der immer etwas mehr Charme bringt. Kesseler ist der Meinung, dass der Bischofsberg konstanter ist als der Rüdesheimer Berg, weil er etwas mehr Wasser und Erdauflage hat, dadurch hat er nie Trockenstress und kann in jedem Jahr satt ausreifen. Lösslehm- und Quarzitböden, dazu ein klein wenig Schiefer. Auch aus den GGs des Rüdesheimer Berges geht hier teilweise Material ein. Vergoren und ausgebaut im Edelstahl und dann bis zur Füllung auf der Feinhefe belassen. Das Ganze geerntet aus älteren Reben, zwischen 30-50 Jahre alt. Traubig, saftig, frisch, mit der hohen Spannung des Jahrgangs 2024. Intensive Schieferwürze, weißer Pfirsich, frische Weintraube, Sternfrucht, kandierter Ingwer, feine mineralische Schärfe. Das Besondere an Rüdesheim ist ja, dass es diese prägnante, salzige Mineralität hat, aber zugleich diese reife, dichte, gelbe Frucht. Es ist die geschmackliche Verbindung zwischen Lorch bzw. dem Mittelrhein und dem mittleren Rheingau. Druckvoll und mit weißem und gelbem Pfirsich, apfeligen Nuancen und süßem Hefegebäck. Eine satte, mundfüllende Frucht, die der reifen Rüdesheimer Säure gut entgegensteht. Die Säurestruktur ist 2024 so genial, weil sie prägnant ist und dennoch total reif und seidig. Im Mund ein tänzelnder Wein, frisch und animierend für jeden Tag. Rüdesheim hat schon deutlich mehr Power und aromatischen Bumms als der Ortswein aus Lorch, der feinmineralischer und steiniger wirkt. Aber diese Saftigkeit aus der Gelbfrucht ist schon berauschend. Macht wirklich Freude. Eine schöne Köstlichkeit.