Lobenberg: Der Sauvignon Blanc Fumé ist ein Paradebeispiel dafür, wie man aus einer Rebsorte mit starkem Charakter ein Weinbild formt, das kraftvoll, tief und gleichzeitig unglaublich präzise ist. 24 Stunden Maischestandzeit, abgepresst und mit viel Trub spontan durchgegoren. Das sorgt für Grip und innere Dichte. Vergoren und ausgebaut in 100 % neuem Tonneau, aber mit feinem Händchen: nichts wird überzeichnet, alles bleibt transparent und auf Frucht fokussiert. In der Nase direkt diese reife Exotik – nichts Lautes, nichts Grünes, sondern sehr kontrolliert und fein. Maracuja, saftige Nektarine, ein Hauch Mango, dazu zarte Vanille, Rauch, ein bisschen Kräuterwürze – das Holz schmiegt sich drumherum, macht warm, weich, aber nie schwer. Keine Breite, sondern Eleganz. Minimale Reduktion und nur ein klitzekleiner Hauch von Feuerstein runden das Ganze nobel ab. Am Gaumen dann diese typische Laible-Klarheit: glockenklar, druckvoll, mit vibrierender Frucht und salziger Mineralität. Der Ausbau im Holz gibt Struktur, Tiefe, Dimension, aber die Aromatik bleibt messerscharf erhalten. Wieder diese exotische Frucht von milder Limette und viel Maracuja, fein verwoben mit dezenter Würze, ein wenig Orangenblüte, ein Hauch Zitronenverbene, ganz subtil nussig im Finish. Die Säure ist präsent, aber fein integriert, das Mundgefühl saftig und cremig zugleich. Der Wein ist exotisch und reif, aber gleichzeitig hell und animierend – ein Sauvignon Fumé, der komplett aus der Laible-DNA heraus gedacht ist: Fokus auf Frucht, auf Spannung, auf Trinkfluss. Holz als Rahmen, nie als Maske. Ein wirklich genialer, eigenwilliger Sauvignon Blanc aus Deutschland, der internationale Klasse atmet, ohne laut zu sein.