Lobenberg: Thienot ist eine 1985 von Alain Thienot gegründete Familienmanufaktur mit Sitz in Reims. Der Besitz an eigenen Weinbergen umfasst unter anderem herausragende Lagen an der Côte des Blancs, darunter auch die winzige Top-Einzellage Vigne aux Gamins in Avize, die das Haus berühmt gemacht hat. Es ist ein überraschend straffer und rassiger Stil, den Thienot auf die Zunge bringt. Die Cuvée Alain Thienot ist nach dem Gründer benannt und wird nur in den besten Jahren erzeugt, zuletzt 2008 und demnächst 2012. Rund zwei Drittel Pinot Noir mit einem Drittel Chardonnay, darunter das meiste aus Grand und Premier Cru-Lagen. Der 2008er reifte über 10 Jahre in den Kellern unter der Rue des Moissons in Reims bevor er mit nur wenigen g/l Dosage degorgiert wurde. Danach folgt nochmal weiteres Flaschenlager vor Release. Schon im Duft ein beeindruckender, großer Wein mit viel Stoff und Komplexität. In der Nase roter Tee, Pumpernickel, rote Zitrone, Grapefruit und blaue Waldbeeren, auch etwas Mandelmus und Rosenblätter. Wahnsinnig komplex und tiefschürfend auch am Gaumen, wo noch eine sehr elegante, fein verwobene Salzigkeit darunter kommt. Cremig-feine Perlage mit viel Charmefaktor – und doch bleibt er diesem straffen, sehr salzig-pikanten Stil von Thienot treu. Grandiose Harmonie, cremig, salzig, straff, beerig – alles ist da, was man sich wünscht. Ein großer Champagner aus dem Hedonismus-Jahr 2008, der ein langes Leben vor sich hat.