Lobenberg: Aus demselben Weinberg, aus dem auch der weiße Auxey-Duresses stammt. Es gibt junge Reben von 20 Jahren und alte Reben um die 60 Jahre, die separat ausgebaut werden und dann am Ende in diese eine Cuvée eingehen. Rund 25 Prozent Rappen in der Gärung – das Bouquet lässt es auch schon ahnen, das ist aber nur halb so viel wie in 2022. Vergärung und Ausbau komplett im Holz, aber nur gebrauchte Fässer. Seit 2019 wird nur noch mit den Füßen eingemaischt, weil Agnès das als sanfter für die Weine empfindet. Ich liebe diese Appellation, die so sehr unterschätzt ist. Sie hat die Finesse von Volnay, ist aber noch etwas kühler und schlanker, nicht ganz so konzentriert, einfach immer eine Freude zu trinken. Eine schön schlanke Kirsche kommt aus dem Glas, dunkel schattiert in 2023, auch Roiboostee und Unterholz, tolle Würze. Die kristalline Handschrift von Agnès setzt sich auch in diesem Jahrgang total durch, ein quellwasser-klarer Pinot Noir. Ganz feine Tannine, die auch von den würzigen Rappen gestützt sind, pudrig, zupackend, herbsaftig. Das ist köstlicher, samtiger und feiner Knallerwein. Ein echt seriöserer Pinot Noir mit Struktur, toller Säure, Tiefe und dunklen Noten. Das Gegenteil von fett, selbst in diesem heißen Jahr. Grandios. Das ist ein hochindividueller, gnadenlos guter Wein für kleines Geld.
