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Im Portrait 

Benoit Ente

Und das, obwohl sein erster richtiger Jahrgang 1999 war, im Burgund, in dem Weingüter oft in x-ter Generation in Familienbesitz sind, ist das recht jung. Die Familiengeschichte ist aber voll mit Winzern und so baute bereits der Großvater Wein an und Benoît Entes älterer Bruder ist niemand geringerer als Arnaud Ente, der im benachbarten Meursault sitzt. Die Rebflächen hat er zum Teil von seinen Großeltern bereits 1990 übernommen. Mittlerweile ist die Domaine Benoît Ente absolut gehyped und das vollkommen zurecht. Der kometenhafte Aufstieg des Ausnahmewinzers liegt aber nicht an Social Media, dubiosen Sekundärmarktpreisen oder Platzierungen in 3 Sterne Restaurants. Natürlich sind die Weine mittlerweile omnipräsent, auf Social Media, bei Auktionen oder den besten Restaurants der Welt, das liegt aber in erster Linie an den Weinen selbst. Die sind nämlich absolut spektakulär. Doch die Reise fängt im Weinberg an.

“Our vision of viticulture goes beyond wine production, it's a precious responsibility. Each vineyard plot receives dedicated care to honor and enhance our terroirs.”

Die lediglich 5 Hektar Weinbergsfläche wird biologisch bewirtschaftet und sieht aus wie im Bilderbuch. Die Weingärten sind nahezu perfekt, low intervention und doch gepflegt. Die 23 Parzellen liegen bis auf eine Ausnahme in Puligny-Montrachet, der Ausreißer direkt an der Grenze zu Puligny, in Chassagne-Montrachet. Geerntet wird in der Regel früh, um eine Frische und Säure in den Weinen zu behalten, dafür bekommen die Weißweine eine kurze Maischestandzeit von etwa einem Tag, um zusätzliche Struktur und Fülle in die Weine zu bekommen, vergleichbar mit einer langsamen Pressung, bspw. mit einer Baumpresse. Ausgebaut wird nicht dogmatisch in den für das Burgund typischen 228 Liter Fässern, denn neben diesen setzt Benoît Ente auch 300 und 600 Liter Fässer sowie Foudre, Edelstahl und Glasballons. Der Ausbau erfolgt etwa 18 Monate, um die Weine stabil werden zu lassen und den Hefen zu erlauben, sich abzusetzen. Dabei ist auch wichtig, dass die Weine ausbalanciert werden, gegebenenfalls die Mikrooxidation des Holzes mitnehmen, aber nie den Geschmack des Holzes annehmen sollen.

Hier wird auf Purismus gesetzt, auf reines Terroir, auf Geschmack, der aus dem Weinberg in die Flasche kommt, nicht aufgesetzt, nicht gemacht, sondern flüssige Herkunft bis zum letzten Tropfen.

Den Perfektionismus von Benoît Ente merkt man auch beim Packaging, so setzte er als einer der Ersten wieder auf Wachskapseln, die teurer sind und einen höheren Aufwand bedeuten, aber umweltfreundlicher sind und den Korken außerdem besser vor Feuchtigkeit schützen. Die Korken auf den Flaschen sind die Besten, die der Markt hergibt, Kork ist eigentlich nicht existent und auch die über 20 Jahre alten Flaschen haben bei richtiger Lagerung meist vollkommen intakte Korken, wie frisch gefüllt. Nicht nur bei den Kapseln war Benoît vielen Winzern einen Schritt voraus, nicht nur der Stil hat viele nach ihm geprägt. Bester Ausdruck dafür, wie Benoit Ente den Stil Pulignys prägt ist sein 1er Cru Les Folatières, dem er den Zusatz »En la Richarde« gibt, die Bezeichnung der weiter oben am Hügel gelegenen Parzelle, die riesige Kalksteine hat, so groß, dass sie bis zum Ende des 20sten Jahrhunderts kaum bewirtschaftet wurde. Der Boden oben ist mineralstoffreicher und das Klima etwas kühler, die Weine sind mineralischer und schlanker, diesen Unterschied will Benoit Ente auch auf den Etiketten klar machen, seinem Beispiel folgten dann auch Winzer wie Etienne Sauzet. Benoît Ente ist immer eine sichere Bank, wenn es um herkunftsgeprägte Weine der Côte d’Or geht, ausdrucksstark und voller Charakter.