Reichsrat von Buhl: Riesling Forster Ortswein 2024

Reichsrat von Buhl: Riesling Forster Ortswein 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

94–95
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2040
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 94–95/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Forster Ortswein 2024

94–95
/100

Lobenberg: Forst – DAS Rieslingdorf schlechtin! Keine andere Gemeinde in Deutschland steht so sehr für Spitzenwein aus Spitzenlagen wie Forst. Dieser Ortswein stammt ausschließlich aus ebendiesen großen Lagen, teils aus Vorlesen, teils aus jüngeren Anlagen. Aber so oder so ist das immer eine sichere Bank und immer so etwas wie der Zweitwein der Großen Gewächse. Er stammt überwiegend aus Pechstein, Jesuitengarten und Ungeheuer und so haben wir auch die drei Bodentypen Vulkangestein, Basalt und Kalkstein vertreten. Wir haben ein bisschen Kumquat wie im Jesuitengarten. Wir haben weißen Pfirsich wie aus dem Kirchenstück und ganz viel Mineralität und steinige Power wie aus dem Pechstein. Hohe Intensität und sehr viel Pfälzer Riesling, weil er nicht spitz ist. Das ist jetzt mit 2024 nochmal raffinierter und springt einen förmlich an aus dem Glas! Die 24er bei Buhl sind einfach so wunderbar charmant und fruchtig, zeigen aber doch auch die typische mineralische Spannung. Diese wahnsinnige Spannbreite, dieser große Oszillograph zwischen der einerseits warmen Jahreshälfte und dann diesen kühlen Einschlag dabei. Unglaublich, fast rasiermesserscharf. Und trotzdem mündet das Ganze in eine wunderbare reife Frucht. Auch durch den Mund zieht sich Kumquat, Orangenschale, aber auch weißer und gelber Pfirsich. Etwas grüne Aprikose, viel Zitronengras, etwas Litschi, aber noch mehr pinke Grapefruit und ein leichter Hauch Limette. Das ist kein Riese, das ist kein Wein, der den GGs den Rang ablaufen kann. Aber das ist ein ziemlich perfekter Ortswein, der genau das abbildet, was er soll. Mit dieser extremen Spannbreite. Ein aufregender Ortswein, archetypisch. Ein toller Erfolg.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Reichsrat von Buhl

Mitten in Deidesheim, im Herzen der Pfälzer Mittelhaardt, liegt das Weingut Reichsrat Von Buhl. Ein seit über 170 Jahren familiengeführter Spitzenbetrieb, der seit jeher bekannt ist für seine großartigen Terroirs in den mitunter renommiertesten Weinbergslagen des Landes. Hier entstehen...

Riesling Forster Ortswein 2024