Riesling Scharzhofberger Kabinett 2023

Egon Müller: Riesling Scharzhofberger Kabinett 2023

VDP

Zum Winzer

97+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
8,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2066
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
leicht & frisch
3
Lobenberg: 97+/100
Suckling zu 2022: 95/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Scharzhofberger Kabinett 2023

97+
/100

Lobenberg: 2023 kommt mit einer wahnsinnig strahlenden Frucht aus dem Glas. Eine ungeheuerliche Nase, klirrend mineralisch, weißer und hellgelber Fruchtansatz, Grapefruitschale, frischer Ingwer, weißer Tee. Ein unglaublich straffer Mund, gar nicht so weit weg von 2021, aber etwas eleganter, nicht so scharf wie 2021. Es ist leichtfüßig und feinziseliert, aber hat enorm viel Druck und Struktur hintenraus. Das Salz beißt sich fest, zieht an den Backen, sehr viel Schieferstruktur. Und dennoch ist der Trinkfluss höher, ist die Geschmeidigkeit da, es ist weniger anstrengend und rassig als 2021. Die große Harmonie, obwohl es von den Säuren ein ähnlich straffer Jahrgang ist. Wir sind bei einer hochkanalisierten, aber an sich balancierten und zugänglichen warmen Zitrusfrucht mit Kumquat und Mandarine, aber auch grüner Aprikose, die typisch ist. Es ist wenig kräuterig, total reif. Seidiger Fluss, aber definitiv anspruchsvoller, eleganter und straffer als das Charmejahr 2022. Egon selbst sieht in 2023 eine cleanere, elegantere und reifere Version von 2010. Es ist nicht so einschneidend und grün, aber ähnlich in der sehr konzentrierten und straffen Auslegung. 97+/100

95
/100

Suckling zu 2022 über: Riesling Scharzhofberger Kabinett

-- Suckling zu 2022: This remarkable Saar Kabinett is very crystalline. Stacks of delicate white tree fruit and white flower aromas. Very straight and bright on the light-bodied palate which flashes like the blade of a sabre in the sun. Fantastic precision and subtly salty at the very long and pristine finish. Great aging potential. Drink or hold. 95/100

Weingut über: Riesling Scharzhofberger Kabinett

-- Weingut: Egon Müller über den Jahrgang 2023: Der Winter war wieder sehr mild. Der ausgiebige Regen im September und Oktober hatte die Trockenheit beendet und auch November, Dezember und besonders der Januar waren sehr naß. Der Februar war warm und trocken, März und April brachten aber wieder überdurchschnittlich viel Niederschlag und der April war zudem recht kühl mit einigen Frosttagen, so daß die Vegetation, die sehr früh begonnen hatte, gebremst wurde. Mai, Juni und Juli waren warm, ohne extrem hohe Temperaturen und sehr trocken. Die Reben gediehen prächtig. Selten haben wir so große Blätter und Gescheine gesehen. Die Blüte begann im Vergleich der letzten Jahre eher spät, verlief aber sehr zügig und war um den 18. Juni beendet. Der Pflanzenschutz war aufgrund der Trockenheit unproblematisch und Mitte Juli waren wir der Meinung, der Sommer würde wie im Vorjahr von Dürre und Hitze geprägt. Wir haben in allen Weinbergen die 3. Traube an jedem Trieb abgeschnitten, aus Furcht daß bei anhaltender Trockenheit das Ernteniveau zu hoch sein könnte. Am 18. Und am 19. Juli waren die Nächte sehr kühl. Wir hatten am 4. Juli zum letzten Mal gespritzt, bis dahin nur ökologisch, und da wir wussten, daß die Weinberge mittlerweile ohne Schutz waren haben wir sehr genau kontrolliert. So haben wir glücklicherweise die Oidium Infektion sofort gesehen und kontrollieren können. Es folgte allerdings eine sehr unbeständige Witterung, die bis Ende August anhielt. Vom 24. Juli bis zum 31. August fielen etwa 250 mm Niederschlag. In dieser Zeit haben wir dreimal gespritzt, so oft wie in der ganzen Saison bis dahin und nun mit systemischen Mitteln. Die Lage schien unter Kontrolle und bei der letzten Spritzung wurden nur die Weinberge, die normalerweise spät gelesen werden, behandelt, da wir von einer frühen Lese ausgingen. Der nasse August verlangsamte die Reife allerdings und Anfang September schien ein Erntebeginn im Oktober wahrscheinlich. Die Weinberge die nicht spät gespritzt worden waren zeigten jetzt deutliche Peronospora Schäden am Laub. Der September war sehr warm, sonnig und trocken. Die Mostgewichte schossen in die Höhe aber dort wo das Laub von Peronospora geschädigt war, war die Zuckerzunahme deutlich geringer. Die Trauben waren ungewöhnlich aromatisch und die Säuren hoch. Die anhaltende Feuchtigkeit hatte auch die Botrytis begünstigt und ab Mitte September bot sich die Gelegenheit, edelfaule Trauben auszulesen. Wir begannen am 20. mit der Ernte und mussten schnell feststellen, daß es zwar recht viele Trockenbeeren gab, deren Pressausbeute aber eher klein war, da die Botrytisinfektion zu einem sehr frühen Zeitpunkt gekommen war und es eines hohen Konzentrationsfaktors bedurfte, um die gewünschten Mostgewichte zu erreichen. Im Verlauf der Lese gingen die Erntemengen, die anfangs noch bei etwa 50 hl/ha gelegen hatten, zurück. Der Rückgang beschleunigte sich in der 3. Woche, allerdings nun bei deutlich höheren Mostgewichten. Am 10. Oktober wurden die letzten Trauben eingebracht. Im Durchschnitt lag der Ertrag bei 28 hl/ha, die Mostgewichte liegen im Durchschnitt auf dem Niveau von 2021, wenn auch mit größeren Abweichungen nach oben und nach unten, die Säuren sind noch höher, vor allem bei den Botrytis Weinen atemberaubend. Erste Proben lassen erwarten, daß die ungewöhnlich ausgeprägte Aromatik der Trauben sich im Wein wiederfindet und wir hoffen auf einen spannenden Jahrgang.

Mein Winzer

Egon Müller

Die besten edelsüßen Rieslinge der Welt kommen von der Saar und der Mosel. Das Weingut Egon Müller steht allgemein anerkannt an der Spitze dieser kleinen Elite. Man muss keine weiteren Worte verlieren. Wer die hohen Preise der weltbesten Weine bezahlen will und kann, weiß warum diese Summe dennoch...