Rioja LZ 2022

Bodega Lanzaga – Telmo Rodriguez: Rioja LZ 2022

BIO

Zum Winzer

93+
100
2
Tempranillo 90%, Garnacha 5%, Mazuelo 5%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2031
Verpackt in: 12er
9
fruchtbetont
seidig & aromatisch
saftig
3
Lobenberg: 93+/100
Galloni: 93/100
Parker: 92/100
Tim Atkin: 92/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rioja LZ 2022

93+
/100

Lobenberg: Der Weinberg liegt auf Terrassen in 500 Meter Höhe. Biologisch-organisch bearbeitet. Spontanvergärung und Ausbau in Zement. Der Wein ist dunkel Rubinrot. In der sehr kirsch-duftigen, harmonischen Nase Pfeffer und viel rote Frucht nebst feiner Mineralien und Steinmehl. Am Gaumen Waldhimbeere, Kirsche, Johannisbeere und leichte Spuren von Thymian. Jung, charmant und würzig, vollmundig, satte Frucht, hervorragend balanciert mit erstaunlicher Länge. Unglaublich trinkiger Zechwein, irgendwo zwischen Beaujolais und Pinot Noir angesiedelt mit einem wahnsinnig Kick von roter Kirsche dazu, lecker und beeindruckend für wirklich alle. 93+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

93
/100

Galloni über: Rioja LZ

-- Galloni: The 2022 LZ is a blend of Tempranillo, Graciano and Garnacha from Lanciego, Rioja Alavesa. It displays a purple hue in the glass. The fruit-forward aromas showcase cherry and blackberry notes in a reductive profile, complemented by hints of blood and earthy tones. Dry, creamy and overwhelming, the fine, reactive tannins contribute texture to the lasting fruity finish.

92
/100

Parker über: Rioja LZ

-- Parker: The 2022 LZ is primary, fruit-driven, young and fresh, bottled unoaked with moderate ripeness and alcohol. It's juicy and tender, with fine tannins, very nice balance and chalky minerality, transcending the concept of a young unoaked wine. 64,000 bottles produced. It was bottled in June 2023. 92/100Telmo Rodríguez and his partner Pablo Eguzkiza keep working in different regions, although still quite focused in Galicia, reducing the volumes for entry-level wines and going for more serious wines, moving away from generic varietal bottlings and going more for site-designated wines. I tasted the fine wine portfolio that has just been released, different vintages depending on the place, looking at the very small details of each. 2022 was a very warm year, and the wines from Rueda were saved by some rain in mid-September that slowed the ripening and achieved fresh wines. In Valdeorras, they have discontinued the Gaba do Xil red and replaced the white with a single-vineyard bottling from the O Barreiro lieu-dit, also reducing volumes. Here, they are releasing mostly 2020s, except for the younger white from 2022. They are both warm years with an early harvest that resulted in ripe wines, with the complication of lots of fungal diseases in 2020 that decimated the crop. In Galicia, the organic certification is complex when you have neighbors, so they are still in a transition moment. In Rioja, the current vintage is also (mostly) 2020, a challenging year with mildew, but they were lucky to escape the hail that didn't hit Lanciego but affected the vineyards in Labastida (Tabuérniga and Beatas were affected). The harvest was earlier than in 2019, but they still started the sixth of October with the terraces of Tabuérniga. Pablo Eguzkiza told me it was a strange year for Tempranillo, when Graciano ripened earlier than Tempranillo.

92
/100

Tim Atkin über: Rioja LZ

-- Tim Atkin: LZ is the entry point red from Telmo Rodríguez and Pablo Eguzkiza, made with the dynamic duo's preferred blend of mostly Tempranillo with Graciano and Garnacha. Very smart at the price, it's a still youthful cuvée with grippy tannins, pine and rosemary top notes and lots of dark berry fruit intensity. 2024-29 92/100

Mein Winzer

Bodega Lanzaga – Telmo Rodriguez

Spaniens Super-Star der Weinszene, der Baske Telmo Rodriguez, begann seinen steilen Aufstieg zum vielseitigsten, umtriebigsten und vielleicht besten spanischen Winzer als "junger Wilder" und "Wein-Revoluzzer" zu Beginn der 90er Jahre.

Rioja LZ 2022