St. Antony: Riesling Nierstein Aus Ersten Lagen 2024

St. Antony: Riesling Nierstein Aus Ersten Lagen 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

93–94
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2035
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
3
Lobenberg: 93–94/100
Suckling zu 2023: 93/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Nierstein Aus Ersten Lagen 2024

93–94
/100

Lobenberg: Dieser Wein stammt zu 80 Prozent aus dem Pettenthal und der Rest wächst im Zehnmorgen. Das ist absolut irre für diesen Preis. Das sind Top-Trauben und quasi GG-fähiges Material und für diese Qualität – das sei vorab schon gesagt – kostet der Wein einfach extrem wenig Geld. Spontangärung und Ausbau im Edelstahl. Langsame Direktpressung. Der Duft kommt mit dunkler Würze, fast ein wenig kalkig vom Zehnmorgen, auch etwas Feuerstein, Quittenbirne, Pfirsich, warmer Stein. Man könnte in der Nase fast an eine kleine Spätlese denken, weil wir so viel Extraktsüße haben. Für den Roten Hang war es auch ein geniales Jahr, da hat alles gestimmt. Genug Regen über den Sommer und keine übermäßige Hitze, genau wie es sein sollte. Die Aromatik ist eine große Freude. Der Wein wächst überwiegend auf rotem Rheinschiefer, wir haben hier diese irre Ausdrucksstärke von der Rheinfront. Sehr viel rote Frucht, dazu fast eine Schärfe dieser Mineralität auf der Zunge. Und dagegen Orange laufen lassen, auch gelber, reifer Pfirsich. Das ist schon ein schicker Gegensatz mit Würze des Pettenthal und dem Kalksteinkick aus dem Zehnmorgen. Nochmal, für diesen Preis ist das ein Wahnsinn.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Verkostungsnotiz
93
/100

Suckling zu 2023 über: Riesling Nierstein Aus Ersten Lagen

-- Suckling zu 2023: This striking dry riesling manages to combine an elegant creaminess and terrific citrus and yellow peach aromas into a sensual and silky package on the barely medium-bodied palate. Then comes a wave of wet-stone minerality that seals the deal in the long, soft finish. From biodynamically grown grapes with Demeter certification.

Mein Winzer

St. Antony

Das Weingut St. Antony ist eine der Perlen in Nierstein am Rhein. Mit über 100 Jahren Historie ist es heute unter Betriebsleiter Dirk Würtz einer der modernsten und dynamischsten Betriebe Rheinhessens.

Riesling Nierstein Aus Ersten Lagen 2024