Forjas del Salnes – Rodrigo Mendez: Goliardo Caino 2022

Forjas del Salnes – Rodrigo Mendez: Goliardo Caino 2022

Zum Winzer

94–95+
100
2
Caino Tinto 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2040
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 94–95+/100
Tim Atkin zu 2020: 96/100
Parker zu 2020: 95/100
6
Spanien, Rias Baixas
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Goliardo Caino 2022

94–95+
/100

Lobenberg: Ein tänzelnd zarter Wein, mittleres Rot, feine provencalische Kräuter, rote Johannisbeere, Cranberry, satte süße reife Kirschen und feine Waldhimbeere mit Schlehe, dazu Assam-Tee, Pfeffer und geniale Frische. Hocharomatisch. Frischer Johannisbeer-Kirsch-Himbeer-Mundeintritt, zarte Gerbstoffe, intensiv pikante Frucht. Säure und Süße in vibrierend pikantem Wettstreit. Die zarteste Versuchung zu einem genialen Preis, und das ganze aus zum Teil uralten Reben. Rias Baixas ist bekannt und berühmt für die weltbesten Albarinos, aber die charmant-pikante gerbstoffarme Caino ist in ihrer hohen pikanten Aromatik bei den besten Erzeugern auf dem gleichen extraterristischen Level.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

Verkostungsnotiz
96
/100

Tim Atkin zu 2020 über: Goliardo Caino

-- Tim Atkin zu 2020: Left in barrel for two years to 'dominate the acidity of the variety', according to Rodri Méndez, this is a blend of grapes from two vineyards, A Telleira and Genovena, that are 50 and 180 years' old, respectively. Wonderfully perfumed, crunchy and refreshing, it marries aromas of thyme and oregano with raspberry and cranberry flavours, subtle wood and haunting minerality. Thrillingly complex.

Verkostungsnotiz
95
/100

Parker zu 2020 über: Goliardo Caino

-- Parker zu 2020: The very pale and delicate 2020 Goliardo Caíño is floral, balsamic and peppery, delicate and fresh, varietal with moderate ripeness and notable acidity with a lively stream of freshness. 2,000 bottles were produced. It was bottled in January 2023.

Mein Winzer

Forjas del Salnes – Rodrigo Mendez

Rodrigo Mendez, der - wie so viele andere - stark vom Tausendsassa und alles überstrahlenden Winzerstar Nordspaniens Raul Perez beeinflusst wurde, erzeugt seit 2005 einige der besten Weine des Val do Salnés. Die Rias Baixas sind die am stärksten atlantisch geprägte Region Galiziens mit vielen alten,...

Goliardo Caino 2022