Lobenberg: Die Hangneigung der Hermannshöhle ist 60%. Der Bodentyp: Tonschiefer mit Kalksteinelementen, Rebalter von 60 bis 80 Jahren. Seit Jahren, ja seit Jahrzehnten einer der Primus Inter Pares bei den deutschen GGs. Ich weiß nicht wie viele Jahre dieser Wein tatsächlich schon die Nummer Eins ist in unzähligen Verkostungen und Prämierungen der besten Journalisten. Warum ist das so? Die Hermannshöhle ist jetzt nicht schräger oder spannender, skurriler, aufregender als so manch grandioser Wein aus Rheinhessen, von der oberen Nahe oder gar von Mosel oder Pfalz. Aber die Hermannshöhle ist IMMER einer der allerbesten Weine überhaupt. Es gibt noch keine endgültigen Analysewerte zum Zeitpunkt der Probe, aber alle GGs liegen 2018 zwischen 12% und 13% vol. beim Alkohol. In der Nase stimmt einfach alles. Wir haben eine feine Rauchigkeit und gerade 2018 die Wärme deutscher Frucht, aber rauchig und salzig, säurebeladen unterlegt, Minze, Heidelbeere, Pimentpfeffer, das ist schon sehr schick in seiner Art und trotzdem warm und fruchtstark. Im Mund knallt es dann, aber es knallt in Perfektion. Wow, ich kann gar nicht weitersprechen, alles zieht sich zusammen. Wir haben wieder den warmen Sommerapfel, haben Birne, etwas grüne Aprikose dabei, viel Zitronengras, Limette, pinke Grapefruit, unendlich lang. Das Ganze ist mit etwas Zitrusfrucht gut begleitet, auch wieder diese minzige Schärfe, ein bisschen würziger Waldmeister. Säure und Salz zugleich und endlos lang. Und nichts ist dabei wo man jetzt sagen könnte das wäre zu sperrig, alles passt. DER perfekte Wein und einer der Kandidaten auf den Thron des allerbesten. Aber in 2018 gibt es noch einige Kandidaten mehr. Ein glasklarer 100 Punkte Wein ist er ohne jeden Zweifel. 100/100